Die Vikings verschaffen sich durch ein Vier-Punkte-Wochenende richtig Luft

Die starke Abwehrarbeit war der Schlüssel zu zwei Erfolgen des Zweitligisten. Gestern gelang ein 28:19-Sieg gegen Saarlouis.

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Es war wohl neben den Schluss-Sirenen der beiden gewonnenen Spiele der schönste Moment für Brian Gipperich an diesem Wochenende. Der Rückraumspieler der HSG Rhein Vikings Neuss/Düsseldorf durfte den Kasten Bier aus dem Auto holen und in die Halle zu seinen ebenso glücklichen wie erschöpften Mannschaftskollegen bringen. Zwei Siege und vier Punkte hatte der Düsseldorfer Handball-Zweitligist wenige Minuten zuvor endgültig vor 924 Zuschauern im Castello eingefahren. Dem überraschend klaren 26:19-Auswärtserfolg am Freitag in Aue war gestern der 28:19-Sieg gegen Saarlouis gefolgt. Für die Mannschaft war das Grund genug, ein wenig in Feierlaune einzuschwenken. „Ich bin platt und lege mich zuhause auf das Sofa“, sagte Ceven Klatt. Der Trainer der Vikings erinnerte an die Strapazen dieses Doppelspieltages, der zwar viel Kraft gekostet hat, aber einerseits von Geschäftsführer René Witte offensichtlich sehr gut vorbereitet worden war und zudem die volle Punktausbeute brachte.

„Disziplin, Moral, Kampf, Einstellung — all das hat bei jedem Spieler heute von Anfang bis Ende gestimmt“, hatte der Trainer nach dem Spiel in Aue erklärt. Und es passte auch noch gestern gegen einen Gegner, der nur in der ersten Hälfte richtig mithalten konnte, obwohl die Saarländer zuletzt am Mittwoch gespielt und damit mehr Pause hatten. Spieler und Trainer waren sich einig, dass jeweils die Abwehrleistung und die Torhüter-Show von Vladimir Bozic für die Siege verantwortlich waren. Klatt lobte noch besonders Niklas Weis, der nach der Pause die meisten seiner sechs Treffer erzielte und dem noch einige Anspiele auf den starken Kreisläufer Teo Coric und die Außen gelangen.

Nach seiner Verletzung ist Felix Handschke noch nicht lange wieder dabei. Aber gestern genoss er das Spiel sichtlich. „Wir wollten den Fans über 60 Minuten ein tolles Spiel bieten. Und wie die Fans uns gerade gefeiert haben, war das ganz okay“, sagte Handschke. „Es gibt zwar noch mehr Luft nach oben, aber mit zwölf Punkten sind wir ganz zufrieden.“ Der Rechtshänder hofft jetzt, dass er mit seinen Mannschaftskameraden noch mehr Spaß im Training haben wird, weil der Trainer mal wieder Fußball spielen lässt.

Der Vikings-Coach hatte den etatmäßigen Linksaußen Christian Hoße in Abwesenheit der verletzten Alexander Oelze und Daniel Pankofer auf die Spielmacher-Position beordert und damit eine gute Wahl getroffen. „Uns war klar, dass wir einen großen Schritt mit Siegen gegen diese beiden Gegner auf Augenhöhe machen können“, sagte Hoße. „Der Unterschied zwischen erster und zweiter Hälfte ist noch zu groß.“ Die Kraft hintenraus ist für Hoße mitentscheidend. „Auch die nur 19 Gegentore sprechen für uns und unsere gute Abwehr- und Torhüterarbeit.“