TuRU: Spiel interessiert nur am Rande
Es rumort weiter bei den Oberbilkern. Die Verlegenheitself wehrt sich beim 1:2 gegen Schonnebeck aber nach Kräften.
Wenn das Spiel zur Nebensache gerät, dann muss es im Umfeld schon kräftig rumoren. Die 1:2 (1:0)-Niederlage der TuRU gegen die Spielvereinigung Schonnebeck interessierte gestern Nachmittag nur am Rande. Dabei hatte sich die Verlegenheitself von Interimstrainer Joe Knochen gegen die favorisierten Gäste unter widrigsten Bedingungen nach Kräften gewehrt. Weil sich mit Jordie van Kerkhof, Saban Ferati, Sahin Ayas, Maximilian Dick, Jacob Yusuf Ballah und Vensan Klicic gleich sechs Akteure, die eine Woche zuvor noch in der Startelf standen, für die gestrige Partie spielunfähig meldeten, musste Joe Knochen in Jan-Niklas Eickels und Tiko Amryan sogar zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft in die Startelf berufen. Dafür machten die Gastgeber ihre Sache ordentlich.
Die TuRU stand defensiv geordnet, war laufstark und hielt die im ersten Abschnitt erschreckend schwachen Gäste aus Essen somit weitestgehend erfolgreich vom Tor fern. Selbst nutzten die Oberbilker zudem ihre einzige nennenswerte Chance vor der Pause. Tiko Amryan durfte bei seiner Oberliga-Premiere gleich zum Jubellauf ansetzen (23.).
Die Befürchtungen, dass das Team von Joe Knochen dieses Pensum auf dem tiefen Geläuf nicht über 90 Minuten würde durchhalten können, bestätigten sich mit zunehmender Dauer. Schonnebeck drückte nun erfolgreich auf den Ausgleich und ließ sich nach einer Gelb-Roten Karte für Hüseyin Ünal (76.) auch in Unterzahl nicht mehr vom Sieg abbringen. Auf dem Weg dahin half allerdings auch TuRUs Innenverteidiger Lukas Reitz kräftig mit, dessen elfmeterreifes Foul an Marc Enger schlichtweg dumm war (84.). Der Ärger darüber dürfte bei Vereinschef Heinz Schneider aber vergleichsweise gering ausgefallen sein. Vielmehr echauffierte sich Schneider über einen kurz vor Spielbeginn veröffentlichten Artikel in einem Internetportal, in dem von einem bevorstehenden Rückzug des TuRU-Vorstandes berichtet worden war. Der Inhalt stammte offenbar unter anderem vom geschassten Direktor Sport Bernd Meinhardt, dem selbst Interesse an einer Vorstandstätigkeit bei der TuRU nachgesagt wird. Doch Heinz Schneider trat den Spekulationen nach Spielschluss vehement entgegen. „Es wird keine außerordentliche Mitgliederversammlung geben. Der aktuelle Vorstand macht weiter. Sollte es eine Opposition geben, die für den Vorstand kandidieren will, dann kann sie dies im Mai nächsten Jahres im Rahmen der Jahreshauptversammlung machen“, sagte der Funktionär. Ob damit nun Ruhe einkehrt an der Feuerbachstraße, ist fraglich. Dass von den gestern kurzfristig ausgefallenen Akteuren kaum jemand vor Ort war, um die Mannschaft anzufeuern, lässt darauf schließen, dass im Hintergrund weiter eifrig daran gearbeitet wird, dem Verein zu schaden. Der Charakter dieser Spieler muss in Frage gestellt werden, TuRU: Nowicki - Mourtala, Reitz, Hotic, Fahrian, Schneider, Eickels, Kim, Kanschik, Amryan (86. Kränzle), Pulina Tore: 1:0 (23.) Amryan, 1:1 (53.) Denker, 1:2 (FE.) Denker