Dritter Titel ist greifbar
Borussia empfängt am Mittwoch im Final-Rückspiel den Herausforderer TTF Ochsenhausen.
Düsseldorf. Christian Süß richtete nach der Titelverteidigung in der Champions League den Blick gleich nach vorne: "Mit dem Feiern halten wir uns zurück. Jetzt zählt, was am Mittwoch bevorsteht." Bis dahin müsse jeder mit seinen Kräften haushalten, um im Final-Rückspiel um die deutsche Tischtennis-Meisterschaft gegen die TTF Ochsenhausen (19 Uhr, Staufenplatz) "alles rausholen" zu können.
Im Hinspiel gab es für Borussia Düsseldorf nur einen knappen 3:2-Erfolg. Zuletzt in der Champions League gegen RVCharleroi hatte Süß im ersten Einzel gegen Wang Jian Jun Probleme. Er ließ sich von Nebensächlichkeiten ablenken. "Da habe ich mich aufgeregt und war im Kopf auch etwas müde", sagt Süß selbstkritisch.
Eine Woche nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der WM lief auch Mannschaftskollege Timo Boll gegen Charleroi auf dem Zahnfleisch, eine Muskelverhärtung im Rücken machte ihm zu schaffen. Zum Glück besorgte Seiya Kishikawa den entscheidenden Sieg und kürte die Borussia vorzeitig zum Champions-League-Sieger.
Boll brauchte nur mit halber Kraft zu spielen. "Ich hätte sicher zulegen können, wenn es nötig geworden wäre. Aber ich habe meinen Körper nach der WM deutlich gespürt und war froh, dass ich mich schonen konnte."
Das galt schließlich auch nach dem 53. Titelgewinn der Vereinsgeschichte für die anschließende Siegerparty. Lediglich bis 21 Uhr wurde gefeiert. Ab Montag stand dosiertes Training für jeden Akteur auf dem Programm. Boll durfte sich sogar schonen und bekam entspannende Massagen.
Die Borussia wollte jedes Risiko vor dem letzten Spiel der Saison vermeiden. Denn auf dem Weg zum 54. Titel möchte Ochsenhausen am Mittwoch den Spielverderber geben und selbst zum vierten Mal in der Klubgeschichte nach 1997, 2000 und 2004 zu nationalen Meisterehren kommen.
Die Borussia strebt als Favorit nach dem historischen Triumph, ein "Triple" im Tischtennis (Pokal, Meisterschaft, Europapokal) gab es noch nie. Deshalb dürfte es auch Kishikawa nicht an Motivation fehlen, wenn er gegen seinen künftigen Klub antritt.
"Das ist erst nächstes Jahr mein Team", sagt er und richtet ebenso wie Süß den Blick auf den Mittwochabend: "Diesmal wird es schwerer, denn anders als gegen Charleroi haben wir diesmal nur 3:2 im Hinspiel gewonnen."