Fans wollen mehr Spitzensport sehen
Die Talente müssen an die Vereine gebunden werden. Christina Begale und die SportAgentur versuchen viel und haben auch Erfolge zu vermelden wie die Ausrichtung der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Hockey (19./20. Juni).
Düsseldorf. Düsseldorf fehlt nächstes Jahr als Austragungsort für die Frauen-Fußball-WM. Es war wohl ein Fehler, sich nicht mehr darum zu bemühen. Vielleicht hatte man aber auch die Angst wie bei der Männer-WM vor vier Jahren im Austragungs-Casting erneut zu scheitern. Spitzensport macht zwar keinen absichtlichen Bogen um die NRW-Landeshauptstadt, aber der Klitschko-Kampf, das Gastspiel des HSV im DFB-Pokal und die positiven Auftritte der Fortuna sorgen nicht allein dafür, dass die Arena, der Rather Dome, das Castello und die Philipshalle ständig ausgebucht sind.
Im Gegenteil, finanziell auf Rosen gebettet ist keine dieser Veranstaltungsorte trotz großer und teilweise auch sehr erfolgreicher Konzerten in der Arena.
Christina Begale und die SportAgentur versuchen viel und haben auch Erfolge zu vermelden wie die Ausrichtung der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Hockey (19./20. Juni). Aber die Stadt und die Menschen können viel mehr begeisternden Spitzensport in Düsseldorf gebrauchen.
Ein Volleyball-Qualifikationsturnier für Olympia, die jüngst ausgetragenen deutschen Meisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik und der Ski-Weltcup sind da nur vereinzelte Lichtblicke.
Das ist sicherlich auch eine Frage des Geldes. Doch ohne ein gewisses Risiko einzugehen, den Hut auch mal in den Ring zu werfen, wenn die Chancen vielleicht nicht so hoch sind wie beim Hockey, wird sich der Ruf der Sportstadt außerhalb der Stadtgrenzen wohl nicht festigen.
Im Breiten- und Jugendsport sowie in der Talentförderung sieht die Entwicklung in Düsseldorf wesentlich positiver aus. Die frühe Unterstützung und Förderung von Talenten führt den Vereinen viele neue Mitglieder zu.
Diesem Aspekt steht aber die Wahrscheinlichkeit gegenüber, dass die größten Talente im Spitzensport in Düsseldorf keine Zukunft sehen, weil sich am obersten sportlichen Level in den Stadtgrenzen zu wenig tut.