Boxen Düsseldorfer Timo Rost gewinnt WBF-Titel
Düsseldorf · 27-Jähriger schickt seinen Gegner Sadettin Keser in Runde fünf auf die Matte.
Es lief die letzte Minute der fünften Runde, als Sadettin Keser zu Boden ging und seine Ecke als Zeichen der Aufgabe schließlich das weiße Handtuch warf. So riss Timo Rost seine Arme nach oben und freute sich ausgelassen über den Gewinn des internationalen WBF-Titels im Super-Mittelgewicht. Zuvor hatten die insgesamt 1000 Zuschauer in der Wuppertaler Uni-Halle einen ausgeglichenen Kampf gesehen, bei dem Rost immer wieder über seine technischen Fähigkeiten versuchte, zu Punkten zu kommen. Rund 500 Fans hatten den Düsseldorfer Boxer zum wichtigsten Kampfabend seiner bisherigen Karriere begleitet, der für den 27-Jährigen ein perfektes Ende fand. „Unglaublich, wie laut ihr alle wart“, bedankte sich Rost am Sonntag nach seinem großen Erfolg auf seiner Facebook-Seite.
Acht Profikämpfe hat der Düsseldorfer seit seinem Debüt im Oktober 2017 bestritten — sieben Mal verließ er den Ring als Sieger, einmal gab es ein Unentschieden, gegen den Italiener Constantin Pancrat. Und selbst das hätte nach einem umstrittenen Urteil Anfang des Jahres eigentlich ein Sieg sein müssen. Doch Rost nahm die Wertung der Punktrichter äußerlich gelassen hin, arbeitete weiter hart für seine Titelchance und darf nun mehr denn je von noch größeren Aufgaben träumen.
Trainer Rüdiger May war einst selbst ein erfolgreicher Boxer
Mit dem errungenen Titel beim kleinen Verband WBF hat sich Rost in jedem Fall ein Stückchen seinem großen Ziel genähert: einmal um eine Weltmeisterschaft kämpfen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, und der Sport steht (noch) nicht allein im Mittelpunkt des Schützlings von Trainer Rüdiger May, der einst selbst ein erfolgreicher Profiboxer war. Denn nebenbei ist Rost, der einst Deutscher Hochschulmeister und Fünfter der Universitäts-WM wurde, noch immer Student und macht demnächst seinen Master in Gesundheits- und Bewegungswissenschaft. In den kommenden Wochen stehen abgesehen vom Studium erst einmal Erholung und Training im Vordergrund, dann beraten Rost und May darüber, wie es sportlich weiter geht.