Wie der CFR Links mit der Corona-Krise umgeht Der Frauen-Fußball erwacht mit Problemen
Während die ersten drei Fußball-Ligen ihre Saisons 2019/20 zu Ende gebracht haben, stauben die Bälle in den darunter liegenden Spielklassen seit März mächtig ein. Ganz langsam aber erwacht das Leben auch in den Amateurvereinen wieder.
So nahmen am Donnerstag die Niederrheinliga-Fußballerinnen des CfR Links das Training auf, Sonntag (13 Uhr, Pariser Straße) steht gegen Landesliga-Aufsteiger Viktoria Anrath sogar gleich das erste Testspiel auf dem Programm.
Nach 16 von 26 Partien war die vergangene Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen und die Tabelle mittels Quotienten-Regelung festgelegt worden. Für die beiden Düsseldorfer Teams CfR Links (7. Platz) und DJK Tusa 06 (9.) hatte dies sportlich kaum Relevanz, für die Spielerinnen aber bedeutete die Entscheidung eine sehr lange Pause. Eigentlich möchten sie mit Spaß dem runden Leder nachjagen, bis in diese Woche hinein aber konnten sie sich lediglich individuell fit halten — viele machten das auf ihren Inline-Skates.
Nun aber darf endlich wieder zusammen trainiert werden, wenngleich auch nur in Gruppen mit maximal sieben Personen. Doch damit tauchen bei einem kleinen Verein wie dem CfR Links dann auch gleich schon Probleme auf. Am Montag tagte der Vorstand der Rot-Schwarzen fast drei Stunden lang, wie die Vorgaben der Politik am besten umzusetzen seien. Dass zu den Tests Publikum zugelassen sind, ist die kleinste Schwierigkeit. Die Anzahl der Zuschauer im unteren zweistelligen Bereich ist äußerst überschaubar.
Dennoch müssen die Namen der Kiebitze zur Nachverfolgung einer möglichen Infektion notiert werden. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird die Anlage geschlossen, ein kurzes Reinschauen ist nicht möglich. Und auch für die Aktiven ergeben sich Herausforderungen: Ob in der Halbzeit oder nach dem Spiel — auch außer Puste müssen die Spielerinnen in den Kabinen einen Mund-Nase-Schutz tragen, da der Mindestabstand in den kleinen Räumen nicht eingehalten werden kann. Auch Duschen ist nicht möglich.
Nur drei Frauen könnten gleichzeitig duschen, danach müsste der Bereich desinfiziert werden. Bei einer Team-Stärke von 15 Spielerinnen ergibt dies fünf Putzvorgänge. Dafür braucht es eine Reinigungskraft und jede Menge an Desinfektionsmitteln. Ein Kostenfaktor, der für einen Verein wie den CfR Links nicht zu stemmen ist — und für den der Fußballkreis Düsseldorf keine finanziellen Hilfen zur Verfügug stellt. Die Verantwortung für die Durchführung von Training und Testspielen hat der auf die Klubs abgewälzt. Glück für den CfR, dass keines seiner Mitglieder eine Forderung nach Rückerstattung von Beiträgen gestellt hat. Auch das Vereinshaus — das seine Türen ab Sonntag unter den gegebenen Hygienevorschriften ebenso wieder öffnen darf — konnte seine Verluste minimieren, indem es sich einen besonderen Service einfallen ließ. Es wurde angeboten, die Gerichte wie Burger oder Gyros nach Hause zu liefern — eine Rolle Toilettenpapier inklusive. Doch was passiert, wenn auch die Saison 2020/21 gestoppt werden sollte, weiß niemand.