Hockey Düsseldorfer HC: Improvisationstalent erneut gefragt

Aufgabe für Trainer Sussenburger: Damen-Team des Düsseldorfer Hockeyclubs muss erneut einen Ausfall kompensieren.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Nico Sussenburger ist in dieser Saison oft mehr Improvisator denn Hockeytrainer. Der Coach von Damen-Bundesligist Düsseldorfer HC muss seit Monaten immer neue Lösungen finden, weil seine Mannschaft immer neue Ausfälle plagen. Vor dem Heimspiel gegen den Berliner HC (am morgigen Sonntag, 14 Uhr, Am Seestern) fällt in Pia Lhotak wieder eine wichtige Stammkraft verletzt aus. Trainer Sussenburger muss also erneut improvisieren. „Weil Pia leider fehlt, sind wir zum wiederholten Male gezwungen, unsere Abwehr neu zu formieren“, sagte der DHC-Coach. Lhotak schied am vergangenen Wochenende verletzt aus, fehlt vorerst. Und der Ausfall der Neunationalspielerin tut den Oberkasselerinnen weh. Denn in Annika Sprink fehlt seit Monaten der Kopf der Abwehr. Die Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen fehlt weiterhin nach einem Kreuzbandriss.

Sussenburger muss damit ohne zwei der besten Bundesliga-Verteidigerinnen auskommen. In der Hinrunde hatten dem Trainer auch reihenweise Kräfte aus der Offensive abwechselnd gefehlt. Umso überraschender und beachtlicher, dass der DHC als Tabellenfünfter nur hauchzart und punktgleich hinter einem Endrundenplatz liegt. Andere Teams hätten sich bei so einem Verletzungspech womöglich einen größeren Rückstand eingehandelt.

Für den DHC bietet sich an diesem Wochenende eine große Möglichkeit. Weil der Tabellenvierte Club an der Alster im Hamburger Derby gegen den Tabellendritten UHC antritt, können die Rot-Blauen bei einem eigenen Erfolg in jedem Fall Boden gutmachen. Da Tabellenführer Mannheim heute beim Zweiten in Köln gastiert, nehmen sich die Top vier der Liga untereinander die Punkte weg. Der DHC hat also die Chance, der Konkurrenz ordentlich auf die Pelle zu rücken.

„Wir brauchen die Punkte unbedingt und haben nach dem Hinspiel noch jede Menge gutzumachen“, sagte Sussenburger. Denn im vergangenen Herbst hatte der DHC auswärts in der Bundeshauptstadt mit 1:2 verloren. Dass das eine Überraschung war, zeigt der Blick auf die Tabelle. Der BHC ist mit gerade einmal sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge im unteren Mittelfeld der Liga gestrandet. Für die bis vor wenigen Jahren beste deutsche Damenmannschaft ist das der vorläufige Tiefpunkt einer rasanten Abwärtsspirale. Der DHC wird versuchen, diesmal die Fehler aus dem Hinspiel zu vermeiden. Damals ließ die Mannschaft sechs Strafecken ungenutzt. Und in den Schlussminuten hatte Trainer Sussenburger Torhüterin Kubalski beim Stand von 1:1 vom Feld genommen, um einen Sieg zu erzwingen. Der Versuch ging nach hinten los. Ein Ausnahmefall unter den vielen Improvisationsansätzen von DHC-Trainer Nico Sussenburger in dieser Saison.