Ein Husarenritt auf dem Grafenberg

Galopp: Außenseiter Vianello unter Jockey Andreas Göritz gewinnt den Saisonauftakt der Dreijährigen auf der Düsseldorfer Rennbahn.

Düsseldorf. Der von Peter Schiergen in Köln trainierte Hengst Vianello mit Jockey Andreas Göritz gewann den mit 12000 Euro für den Sieger dotierten Preis der Dreijährigen zum Auftakt der Saison auf der Bahn am Düsseldorfer Grafenberg.

Vor dem Hauptrennen hatte Hotelerbe Albert Steigenberger auf einen Sieg des in seinem Besitz stehenden Kite Hunter gehofft, denn der Hengst zählte nach den Vorjahresleistungen zu den besten Pferden seines Jahrgangs und somit auch zu den Favoriten im ersten wichtigen Dreijährigen-Rennen der noch jungen Turf-Saison.

Sein zweiter Starter Vianello galt im Feld von sechs Pferden nur als Außenseiter. Zwar hatte er bereits zwei Rennen in Frankreich gewonnen und durch diese Starts auch einen Konditionsvorteil, aber die Klasse der Pferde, mit denen er sich bislang gemessen hatte, war deutlich niedriger, als die seiner Gegner am Sonntag. Doch nach einem Husarenritt seines Jockeys stahl der Außenseiter allen die Show und galoppierte dem Feld einfach davon.

Zu keinem Zeitpunkt kam auch nur irgendein Konkurrent in die Nähe des von Top-Trainer Schiergen vorbereiteten Hengstes. Fünf Längen Vorsprung hatte Vianello im Ziel vor der Stute Aslana, die ebenfalls aus Schiergens Asterblüte-Stall kommt. Das vermeintlich bessere Steigenberger-Pferd Kite Hunter wurde dagegen nur Fünfter. "Er brauchte den Start noch", erklärte sein Trainer Mario Hofer nach dem Rennen.

Albrecht Woeste, der Präsident des deutschen Galopprennsports, übergab nach dem Rennen die Ehrenpreise an Jockey und Trainer. Für das drittplatzierte Pferd, die Stute Anking, ist Sascha Smrczek als Trainer verantwortlich, der als einziger der Düsseldorfer Trainer beim ersten Renntag des Jahres Pferde aufgeboten hatte. Und das mit Erfolg, denn der von ihm vorbereitete Hengst Wuhan gewann unter Henk Grewe.

"Das war eine gute Leistung von Wuhan. Nun gehen wir nach Krefeld. 200 Meter mehr kommen ihm entgegen", sagte der Trainer, der sich auch noch über einen zweiten Platz von Obelix freuen konnte, der nach zwei Starts noch eine blütenweiße Weste besitzt. Interessant war die letzte Tagesprüfung, das Amateurrennen. Dennis Schiergen, der Sohn von Startrainer und Jockey-Europarekordler Peter Schiergen, gab sein Debüt in einem offiziellen Rennen.

Der 15jährige saß auf einem Favoriten, doch mit Peligroso hatte er nie eine Siegchance und wurde Dritter. In neun Rennen wurden an den Wettschaltern 215000 Euro umgesetzt. Man kam trocken über die Runden, sonst hätte es Einbußen gegeben.