Erster Matchball Borussia

Düsseldorf gewinnt das Hinspiel des Finales in der Champions League in Charleroi mit 3:0.

Düsseldorf. Im belgischen "Spiroudome" Tischtennis zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Auch für die erfahrenen Profis der Düsseldorfer Borussia. Mehrere tausend Zuschauer peitschen dort von den Rängen regelmäßig die Tischtennis-Spieler von Charleroi nach vorne, gestern Abend waren es knapp 3000, die einen Sieg gegen den Titelverteidiger feiern wollten. Doch die Borussen ließen sich nicht beirren, gewannen das Final-Hinspiel der europäischen Champions League mit 3:0 und haben mehr als eine Hand am Pokal.

In jedem Fall war es schon zu dem Zeitpunkt eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Düsseldorf am 6. Juni, jetzt braucht es nur noch einen Einzel-Sieg um endgültig sicher zu sein. "Hier haben noch nicht allzu viele Mannschaften gewinnen können. Die Atmosphäre ist einzigartig, da macht Tischtennis einfach Spaß", sagte Borussia-Trainer Dirk Wagner. Deshalb sei er vorher auch aufgeregt gewesen. "Ein Finale ist etwas Besonderes, und da darf man auch mal ein wenig unruhig werden."

Allerdings galt das nicht für Christian Süß, der ausgerechnet im Auftaktspiel gegen den Ex-Düsseldorfer Dimitrij Ovtcharov antreten musste. Das schien ihn gar nicht zu beeindrucken, im ersten Satz putzte der Düsseldorfer seinen Nationalmannschaftskollegen deutlich von der Platte, gewann auch den zweiten Durchgang. Doch dann kam der Einbruch. Vor allem die offenen Ballwechsel entschied Ovtcharov häufiger für sich.

Am Ende schaukelte Süß den Sieg gerade so nach Hause, bescherte Ovtcharov erst die zweite Niederlage in seinem 17. Einzel dieser Champions-League-Saison. Anschließend hatte Timo Boll alle Mühe gegen den Chinesen Wang Jian Jun, stand stets unter Druck, und vor allem die Aufschläge machten dem Spitzenspieler der Borussia Probleme. Drei der vier Sätze wurden erst in der Verlängerung entschieden. "Es war eben keine klare Angelegenheit, das ist ja auch normal in einem Finale", sagte Borussia-Manager Andreas Preuß.

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Nachdem Süß und Boll ihre Top-Form der vergangenen Wochen unter Beweis gestellt hatten, waren alle gespannt darauf, wie Seiya Kishikawa die mehrwöchige Verletzungspause überstanden hatte. Schließlich traf "Kishi" auf Petr Korbel, der jüngst Kishikawa bei den German Open in Berlin klar besiegt hatte. Doch der Japaner machte alles klar und bescherte der Borussia einen prächtigen Abend im "Spiroudome".