Fußball Fortuna will die Sinne für die Situation nochmals schärfen
Nach den zwei positiven Corona-Tests soll am Dienstag wieder trainiert werden. Zuvor gibt es eine Teamsitzung.
Der Montagnachmittag wurde für Fortunas Spieler und den Trainerstab länger und länger. Am Morgen hatten sich alle erneut auf Covid-19 testen lassen. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Bei negativen Befunden wollte Trainer Uwe Rösler seine Mannschaft für den Dienstagmorgen wieder zum Training zusammenrufen – erstmals nach den positiven Testergebnissen bei zwei Spielern am vergangenen Freitag.
Vor der ersten Trainingseinheit soll in einer Mannschaftssitzung die Thematik rund um die Corona-Fälle Nana Ampomah und Dawid Kownacki noch einmal intensiv aufgearbeitet werden. „Es geht darum, noch einmal die Sinne zu schärfen“, sagte Rösler. Soll heißen: Jeder muss sich weiterhin der Verantwortung für sich, das Team, seinen Verwandten und der Gesellschaft allgemein bewusst sein. Erst wenn diese Botschaft ausgesendet wurde, soll der Fokus wieder aufs Sportliche gerichtet werden.
Selbst bei ausschließlich negativen Befunden der Testung am Montag wird Rösler nur ein Rumpfkader zur Verfügung stehen. 17 Spieler werden erwartet, darunter die Torhüter Raphael Wolf und Florian Kastenmeier, sowie Jamil Siebert und Tim Köther aus der U 19- beziehungsweise der U 23-Mannschaft.
Nicht mit dabei sein können Emmanuel Iyoha, Kelvin Ofori und Jakub Piotrowski, die als Kontaktpersonen ersten Grades der beiden infizierten Profis in häusliche Quarantäne geschickt wurden. Es ist noch nicht abzusehen, wann diese drei Spieler wieder ins Training zurückkehren können. Fortuna steht dazu in ständigem Austausch mit dem örtlichen Gesundheitsamt. Die nächsten Testungen des gesamten Spieler- und Trainer-Trosses sind – Stand Montagmittag – für kommenden Mittwoch und Freitag angesetzt. Die Beteiligten beim Testspielgegner TSV Meerbusch, der am Freitag gegen Fortuna mit den infizierten Ampomah und Kownacki antrat, wurden inzwischen auch alle getestet.
Meerbuscher Trainer will unaufgeregt mit Sache umgehen
Toni Molina bewertet die Situation ganz sachlich. „Wir müssen jetzt mit der ganzen Nummer so unaufgeregt wie möglich umgehen“, sagt der Trainer des TSV. „Hilft ja jetzt keinem, wenn wir aufgeregt durch die Gegend rennen. Das Problem wird abgearbeitet, und dann sehen wir weiter.“
Die Aufarbeitung ist ganz unterschiedlich erfolgt. „Wir haben intensiven Austausch mit dem Gesundheitsamt in Düsseldorf und auch Neuss gehabt. Die haben sich ziemlich schnell bei uns gemeldet und uns über die weiteren Schritte informiert“, erzählt Molina. „Zu keinem Zeitpunkt standen wir unter häuslicher Quarantäne. Wir gehören wohl nicht nur Kontaktgruppe eins, weil wir ja nicht über längeren Zeitraum Kontakt mit den beiden Spielern gehabt haben. Ich selbst komme ja aus dem Kreis Mettmann, da hat sich niemand von sich aus bei mir gemeldet. Ich habe das Gespräch mit den Behörden gesucht, die haben mir aber nur gesagt, sie würden sich die Tage mal mit dem Fall beschäftigen.“
So etwas lässt den 47-Jährigen ratlos zurück. „Wir können ja am Ende total froh sein, dass wir gegen Fortuna gespielt haben und nicht gegen einen vergleichsweise unbekannten Gegner“, sagt Molina und betont: „So bekommt die ganze Nummer auch eine gewisse mediale Aufmerksamkeit – und wir werden getestet. Wenn sich 20 Kumpels einfach so zum Kicken treffen und hinterher kommt so etwas heraus, dann ist man ganz schön auf sich alleine gestellt.“