Kader-Check Die Konstante und das „Sorgenkind“ in Fortunas Offensive

Düsseldorf · Teil vier dreht sich um die Offensive von Fußball-Zweitligist Fortuna. In der überzeugte zuletzt Rouwen Hennings, ganz anders war das bei Dawid Kownacki.

Rouwen Hennings (r.) erzielte in 32 Bundesligaspielen der vergangenen Saison 15 Tore für die Fortuna.

Foto: dpa/Soeren Stache

Mit dem Pokalspiel beim FC Ingolstadt beginnt für Fußball-Zweitligist Fortuna am 12. September die neue Saison. Sechs Tage später (18. September) steht der Liga-Auftakt beim Hamburger SV an. Hinter den Kulissen wird weiterhin intensiv am Kader gebastelt, doch wie die Mannschaft in einem Monat im Detail aussehen wird, lässt sich bislang allenfalls erahnen. Im vierteiligen Kader-Check blickt die WZ auf die einzelnen Mannschaftsteile des Teams von Trainer Uwe Rösler. Im vierten und damit letzten Teil geht es um den Angriff.

Wie sah es zuletzt aus?

Um im zweiten Jahr hintereinander den Klassenverbleib in der Bundesliga zu realisieren, investierte der ehemalige Sportvorstand Lutz Pfannenstiel im vergangenen Sommer im großen Stil — zumindest für Fortunas Verhältnisse. Für Dawid Kownacki (Sampdoria Genua) und Nana Ampomah (Waasland-Beveren) wurden zusammen mehr als zehn Millionen Euro locker gemacht. Beide Stürmer enttäuschten und blieben ohne jedes Bundesligator. Zur offensiven „Lebensversicherung“ entwickelte sich Rouwen Hennings, der mit 15 Treffern in 32 Einsätzen der mit Abstand beste Torschütze des Teams war. Doch auch dessen Quote genügte am Ende bekanntlich nicht. Vom Rest der Offensiv-Abteilung kam insgesamt zu wenig.

Wer geht?

Die Leihen von Steven Skrzybski und Bernard Tekpetey sind ausgelaufen oder wurden vorzeitig beendet. Kenan Karaman, der immerhin sechs Saisontore verbuchen konnte, wird nach wie vor mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Der Türke, der unbedingt bei der EM 2021 dabei sein möchte, soll das Interesse spanischer Klubs geweckt haben. Auch ein Abschied von Ampomah gilt weiterhin als realistisch. Bei beiden würde die Fortuna Ablösesummen im siebenstelligen Bereich erzielen, von denen ein Teil für Spieler auf anderen Positionen reinvestiert werden könnte.

Wer bleibt?

Hennings und Kownacki. Letzterer möchte und muss sich nach einer von Verletzungen geprägten Saison beweisen und den Stempel des „Fehleinkaufs“ loswerden. Schlechter als seine null Tore zuletzt kann die Bilanz des Polen jedenfalls nicht mehr ausfallen. Mit Emmanuel Iyoha kehrt ein Angreifer nach Düsseldorf zurück, der zuletzt drei Saisons an andere Vereine ausgeliehen war (VfL Osnabrück, FC Erzgebirge Aue und Holstein Kiel). Der 22-Jährige hofft bei der Fortuna endlich den Durchbruch zu schaffen.

Wer hat einen Stammplatz?

Abhängig des von Rösler bevorzugten Systems ist durchaus vorstellbar, dass alle drei eine gute Chance auf einen Stammplatz haben. Wenn der Cheftrainer Iyoha jedoch nicht auf der Außenbahn sieht, haben Hennings und Kownacki in einer Variante mit zwei echten Spitzen die Nasen (noch) vorne.

Was muss getan werden?

Fortunas Prioritäten liegen in anderen Mannschaftsteilen. Das ist seit längerem bekannt. Nicht unwahrscheinlich ist aber, dass noch ein weiterer Angreifer kommen könnt, vor allem dann, wenn sich Karaman und Ampomah beide verabschieden sollten. Einen Hochkaräter für die Zentrale sollten die Anhänger allerdings nicht erwarten. Mit Hennings, Kownacki — falls er endlich zündet — und Iyoha ist die Fortuna bereits gut aufgestellt. Auf den offensiven Außenpositionen besteht hingegen noch Bedarf.