Fußball/Champions Trophy: Turnierchef schwitzte wegen „Juve“

Beim U-19-Turnier des BV 04 sorgt Martin Meyer dafür, dass alles klappt. Nur die Italiener machten ihn einmal nervös.

Fußball/Champions Trophy: Turnierchef schwitzte wegen „Juve“
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Nach nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Martin Meyer kann die simple Erkenntnis voll und ganz unterschreiben. „Vorbereitungen gehen wir langfristig an“, sagt der Leiter der U-19-Champions-Trophy, die alljährlich während der Ostertage (von Gründonnerstag bis Ostermontag) auf der Anlage des BV 04 an der Hans-Böckler-Straße 31 ausgetragen wird.

„2015 war für uns schon ein Thema, da waren wir mit den Vorbereitungen für dieses Jahr noch nicht mal fertig“, sagt Meyer. Zunächst muss beim DFB die Genehmigung für das Turnier beantragt werden. Liegt die vor, werden die Mannschaften eingeladen. „Das passiert dann etwa sechs Monate vor Turnierstart“, sagt Meyer.

Während der Champions Trophy ist Meyer mit seinem Team täglich etwa zwölf Stunden auf der Anlage. Am Donnerstag um acht Uhr haben sie mit dem Aufbau begonnen, und seitdem stand das Meyers Telefon nicht mehr still.

„Ich habe allein am ersten Tag knapp 200 Anrufe bekommen und meinen Akku zweimal aufgeladen“, erzählt Meyer. Auch die Zahl seiner Freunde erhöht sich um Ostern immer kurzfristig um ein Vielfaches, denn die wollen Eintrittskarten umsonst haben.

An den Spieltagen steht morgens immer ein dreißigminütiges Gespräch mit dem Sportamt und dem Sicherheitsbeauftragten auf dem Programm. Dazu kommen kleinere Probleme. So ist die eigene B-Jugend nicht zum Aufbau erschienen. Kurzfristig wurden Helfer organisiert. Kaum ist das geklärt, droht das nächste Ungemach.

„Niemand hat sich darum gekümmert, wer die Trikots der Mannschaften wäscht. „Wir versuchen jetzt einen günstigen Preis von der Wäscherei eines Hotels zu bekommen“, sagt Meyer, der aus Erfahrung weiß, dass am Ende doch immer alles gutgeht.

So richtig ins Schwitzen gekommen ist er in all den Jahren einmal: Die Mannschaft von Juventus Turin hat vor zwei Jahren kurzfristig einige Leute ausgetauscht. Da die Tickets personalisiert waren, hat die Fluggesellschaft diese Spieler aber nicht mitgenommen. „Da war kurz vor Spielbeginn erst die Hälfte der Mannschaft vor Ort, doch der Rest ist gerade so eben noch pünktlich eingetroffen. Sonst hätten wir den Spielplan umschmeißen müssen“, erinnert sich Meyer.

Seit 30 Jahren arbeitet auch der erste Vorsitzende des BV, Jürgen Keusen, im Fahrdienst mit. Er hat Jugendliche gefahren, die später erfolgreiche Nationalspieler wurden. „Thorsten Fink, Michael Owen und Javier Zanetti haben schon bei mir im Auto gesessen“, sagt Keusen nicht ohne Stolz. Er schon ganz gespannt, wer in den nächsten Jahren von seinen jungen Fahrgästen groß rauskommt.