Fußball: Turu Fazit

Düsseldorf. Man muss kein Fußballexperte sein, um zu wissen, warum die Turu in der Niederrheinliga auf dem ersten Tabellenplatz überwintert. Ein Blick auf das Torverhältnis der Oberbilker genügt, um die Stärke des Teams zu zeigen.

Torhüter Dennis Prostka musste in den bisherigen 18 Saisonspielen gerade einmal acht Gegentreffer hinnehmen - ein toller Wert. Die Abwehr ist eindeutig das Prunkstück der Turu. Doch die fünf torlosen Remis decken auch die Schwäche des Teams auf. Vor allem wenn die Blau-Weißen gezwungen sind, das Spiel zu machen, haben sie Probleme. Noch zu selten reicht die spielerische Qualität aus, um gut organisierte gegnerische Deckungsreihen aus den Angeln zu heben.

Gerade deshalb sitzt die Konkurrenz der Turu noch so dicht im Nacken. Gewinnen der VfB Homberg, der Wuppertaler SV II oder der KFC Uerdingen ihre Nachholspiele, ziehen sie in der Tabelle vorbei. Deshalb ist klar: So erfreulich das Jahr 2009 aus tabellarischer Sicht auch war; in 2010 muss sich die Turu spielerisch erheblich steigern, will sie tatsächlich bis zum Ende um die Meisterschaft mitspielen. Insofern verwundert es nicht, dass sich die Verantwortlichen nicht nur darum bemühen, den zurück nach Frankreich oder Luxemburg tendierenden ehemaligen Fortunen Bruno Custos zum Bleiben zu bewegen.

Offenbar buhlt die Turu auch um Niklas Steegmann von der Spielvereinigung Velbert. Der 22-Jährige darf den NRW-Ligisten in der Winterpause verlassen. Und der im offensiven Mittelfeld oder Angriff einsetzbare Steegmann, der für den MSV Duisburg auch schon ein Bundesligaspiel absolvierte, wäre genau die richtige Bereicherung für das oft lahmende Offensivspiel der Oberbilker. Klappt der Coup, hätte auch Frank Zilles einen prominenten Zugang und eine weitere Alternative mehr, um in der Rolle des Gejagten zu bestehen. Auf dem Papier sind zwar die Krefelder mit dem ehemaligen Bundesliga-Torjäger Ailton Aufstiegsfavorit Nummer eins. Doch die Abwehr der Turu muss auch der KFC erst einmal überwinden. Verbessern die Oberbilker in der Rückrunde dann auch noch das eigene Spiel mit dem Ball, darf der Klub vom Aufstieg in die NRW-Liga träumen.