Galopprennen: Deutsche Derby-Hoffnungen ruhen auf Daytona Bay
Der 155. Preis der Diana verspricht Spannung. Im Rahmenprogramm starten arabische Vollblüter.
Düsseldorf. Im Galopprennsport reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt. Eine Woche, nachdem der deutsche Hengst Novellist einen historischen Sieg im englischen Ascot gelandet hat, steht am Sonntag in der Landeshauptstadt der nächste Hochkaräter an. Im 155. Henkel „Preis der Diana“ Deutsches Stutenderby (6. Rennen um 17.05 Uhr) wird das zweitwertvollste Zuchtrennen des Landes ausgetragen.
Nur im Hamburger Derby wird noch einmal mehr Preisgeld ausgeschüttet als die 400 000 Euro, die es in Düsseldorf gibt. 2200 Meter müssen die 16 Pferdeladies in diesem Gruppe I-Rennen bewältigen.
Da die Diana zu den fünf klassischen Rennen in Deutschland zählt, trägt jede dreijährige Stute dasselbe Gewicht. Die besten Chancen hat, nimmt man die Papierform als Maßstab, die englische Gaststute Secret Gesture aus dem Highclere-Quartier von Trainer Ralph Beckett (Newbury). Im Sattel wird Jockey Jamie Spencer sitzen. Beckett ist in Düsseldorf längst kein Unbekannter mehr, gewann er doch im vergangenen Jahr mit Electrelane die German 1000 Guineas auf dem Grafenberg.
Secret Gesture, die Zweite der englischen Oaks, dürfte für die hiesige Stutenelite das zu schlagende Pferd sein und der Engländerin Dancing Rain nacheifern, die 2011 bereits das Rennen auf die Insel entführen konnte. Alternativ hat diese Secret Gesture aber auch noch eine Startmöglichkeit in den Nassau Stakes in Goodwood am Samstag.
Die deutschen Hoffnungen ruhen vor allen Dingen auf Daytona Bay (Lennart Hammer-Hansen), die für den Warendorfer Besitzertrainer Ferdinand Leve in den Rennfarben des Gestüts Haus Ittlingen antritt. Es wäre ein Novum, wenn dieser den Klassiker gewinnen sollte und zudem die Krönung seiner grandiosen Saison mit jetzt schon 14 Siegen.
Gefährlich erscheint auch Penelopa (Eduardo Pedroza) aus dem Quartier des in Köln tätigen bulgarischen Trainers Miltcho Mintchev, die den Grafenberg bereits kennt und sich gesteigert präsentieren soll. Mit der Fährhoferin Quilita hat Stalljockey Andrasch Starke nicht zuletzt deshalb ein heißes Eisen im Feuer wie Trainersohn Dennis Schiegen mit der Wittekindshoferin Next Green.
Im Rahmenprogramm des neun Rennen umfassenden Renntages kommen auch die arabischen Vollblüter in einem 20 000er zu ihrem Recht. Besonders fällt jedoch die Henkel-Trophy (20 000 Euro, 2100m, 8.Rennen, 18.15 Uhr), eine Listenprüfung ins Auge. Hier versucht sich Lokalmatador Orsino aus dem Grafenberg-Quartier von Ralf Rohne als veritables Gruppepferd unter Höchstgewicht in der Listenklasse.
Zu den gefährlichsten Gegnern von Düsseldorfs Galopper des Jahres 2012 zählen der Schiergen-Vertreter Silvaner (Andrasch Starke), der Münchner Gast Impostor (Frederik Tylicki) sowie Empire Storm (Eduardo Pedroza), der für den Ravensberger Trainer Andreas Wöhler mit guten Chancen startet.