Hallenhockey Trainer Stenzel hat den DHC weiterentwickelt

Düsseldorf · Der Hockey-Bundesligist strebt den Viertelfinal-Einzug an. In der Halle läuft es auch besser, weil viele andere Teams ohne ihre Nationalspieler auflaufen.

Raphael Hartkopf (l.) und der DHC spielen eine gute Hallensaison. Das nächste Ziel der Oberkasseler ist das Viertelfinale.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Es war eines dieser berühmten Ausrufezeichen, das die Herren des Düsseldorfer HC am vergangenen Mittwoch setzten. Der Hockey-Bundesligist lieferte seinen Anhängern allen Grund zur Freude, denn mit einem 8:1-Kantersieg über Rot-Weiß Köln untermauerten die Oberkasseler in der eigenen Halle einmal mehr ihre Ansprüche auf eine Viertelfinal-Teilnahme in der aktuellen Saison der Hallenhockey-Bundesliga.

Auch wenn Rot-Weiß Köln, das in den vergangenen Jahren sowohl auf dem Feld als auch unter dem Hallendach stets als Maß aller Dinge galt, aufgrund der Abwesenheit der Nationalspieler in dieser Saison nur mit einem vermeintlichen B-Kader antritt, löste das 8:1 des DHC Euphorie am Seestern aus. Nur Trainer Mirko Stenzel erlebte diese in sehr reduzierter Form: „Bei mir hat diese Euphorie ganze fünf Minuten gehalten. Dann habe ich mich sofort darüber geärgert, warum wir nicht bereits in den Spielen am vergangenen Wochenende den Sack zugemacht haben“, sagte der Trainer. Stenzel spielte damit auf die beiden Unentschieden gegen den HTC Uhlenhorst Mülheim und SW Neuss vom vergangenen Wochenende an. Seiner Aussage war zu entnehmen, wie wichtig dem erst 28-Jährigen dieser Einzug in die Finalserie der ersten Hallenhockey-Bundesliga ist.

Denn während viele Fans erst jetzt an die Möglichkeit dieses Erfolges glauben, macht der DHC-Coach deutlich, dass er diesen bereits von langer Hand plante: „Während der vergangenen Spielzeiten in der Halle haben wir bereits gezeigt, dass wir mit allen Teams aus der Weststaffel mithalten können. Insofern war das Erreichen des Viertelfinals für uns als Mannschaft von vornherein das erklärte Ziel.“ Stenzel nennt es den „logischen nächsten Schritt“ in einer Entwicklung, betont aber zugleich auch, dass die Situation in diesem Jahr durch die Ausfälle der Nationalspieler in den vermeintlichen Topteams bedingt ist. „Nichtsdestotrotz wäre das Erreichen dieses Ziels für uns absolut sensationell. Die Herren des DHC haben zuletzt vor zehn Jahren ein DM-Finale erreicht.“

Stenzel kann die Fußstapfen von Akim Bouchouchi ausfüllen

Mirko Stenzel, der zunächst als Co-Trainer von Akim Bouchouchi tätig war, wagte nach dessen Berufung zum hauptamtlichen Nationaltrainer, den mutigen Schritt, den DHC eigenverantwortlich zu betreuen. Für den gebürtigen Essener wäre die Viertelfinalteilnahme der größte Erfolg seiner noch jungen Trainerkarriere.

Er und seine Mannschaft haben es am Samstag um 15 Uhr beim CHTC und am Sonntag um 12 Uhr auswärts gegen Blau-Weiß Köln noch immer in eigener Hand, ihr Ticket für das Viertelfinale zu buchen. Dazu müssen die Düsseldorfer, die mit dem engsten Konkurrenten Rot-Weiß Köln punktgleich sind, allerdings das deutlich bessere Torverhältnis besitzen und auf jeden Fall zwei Siege einfahren, um nicht auf die Ergebnisse der Domstädter schauen zu müssen.

Mit dem Crefelder HTC wartet die einzige Mannschaft auf die Oberkasseler, die dem DHC in der laufenden Spielzeit eine Niederlage beibringen konnte, zudem kämpfen die Seidenstädter am letzten Spielwochenende selbst um den Klassenerhalt. „Wir haben uns in Krefeld immer schwergetan, aber wir haben noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen und werden uns sicher nicht ausgerechnet gegen Krefeld eine weitere Niederlage leisten“, ist sich Stenzel sicher. Der CHTC könnte letztendlich zum Zünglein an der Waage werden, denn nicht nur der DHC muss sich mit der Mannschaft um Routinier Oskar Deecke messen. Auch RW Köln trifft am Sonntag noch auf Krefeld.

„Wir sind als Team immer gestärkt aus der Hallensaison herausgegangen und haben diesen Schwung auch mit in die Rückrunde auf dem Feld nehmen können“, erklärt Stenzel. Während die Mannschaft dort mit dem Rücken zur Wand steht und um den Klassenerhalt kämpfen muss, profitiert der DHC in der Hallensaison, in der nur ein kleinerer Kader erforderlich ist, von der Eingespieltheit und dem Zusammenhalt der Mannschaft.