Hockey: DHC in der Abwärtsspirale

Die Abgänge nehmen kein Ende. Trainer Bergmann hält sich fit für einen Auftritt als Spieler.

Düsseldorf. Abschieds-Szenarien gehören beim Düsseldorfer HC mittlerweile zum Alltagsgeschäft. Denn beim Hockey-Erstligisten will die Liste namhafter Abgänge kein Ende nehmen. Jan Simon hat vergangene Woche als bisher letzter Leistungsträger seine Zelte in Düsseldorf abgebrochen. Mit Ende der vergangenen Saison beendete auch Volker Fried nach über zehn Jahren seine erfolgreiche Trainer-Tätigkeit beim DHC am Seestern. Mit einer emotionalen Rede verabschiedete sich Fried von dem Club. „Ihr werdet mich nicht los. Ich werde hier so oft wie möglich ein paar schöne Stunden verbringen“, sagte der 50-jährige Olympiasieger, prophezeite aber, dass der DHC unter den momentanen Bedingungen auf langfristige Sicht nicht mit den Top-Teams konkurrieren könne.

Die besten Akteure des deutschen Hockeys versammeln sich derzeit in den Zentren UHC Hamburg, Mannheimer HC und Rot-Weiß Köln, die neben entsprechenden Entlohnungen auch mit Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen locken. Trotzdem wird man beim DHC den Kopf nicht in den Sand stecken. Allen voran nicht der neue Trainer Ulrich Bergmann, der vom Nachbarn DSD den Weg an den Seestern fand. „Natürlich ist die Ausgangslage nun nicht besser“, sagt er. „Wir müssen einiges umstellen, dann kann der Verlust von Jan Simon eventuell schneller kompensiert werden.“

Unter Fried war das Spiel voll und ganz auf den Kapitän zugeschnitten, besonders dank der Strafecken-Stärke Simons. „Wir sind gerade erst in die Vorbereitung eingestiegen. Wir müssen variabler werden“, sagt Bergmann, der vor allem auch die jungen Spieler, die nun zwei Jahre Erstliga-Erfahrung mitbringen, in der Pflicht sieht. Bergmann selbst trainiert aber wieder und wurde auch als Spieler gemeldet. „Ich bin als Trainer geholt worden. Und wenn hier nicht die Seuche ausbricht, bleibt es auch dabei“, sagte Bergmann.

Der DHC meldet aber auch Neuzugänge: Manuel Keller aus der Schweiz und Simon Brill aus Neuseeland sollen die Offensive verstärken. Jonathan Winterberg von ETG Wuppertal wird die Abwehrreihen ergänzen. Bergmann indessen ist noch nicht dahinter gekommen, „warum aus dem Standort Düsseldorf eigentlich so wenig gemacht wird“. Aber er weiß, dass es in der Liga nur um den Klassenerhalt gehen kann.