Hockey: DHC schafft den Klassenerhalt

Nach dem 9:10 gegen Neuss und dem 10:15 gegen Köln ist das Torverhältnis ausschlaggebend.

Düsseldorf. Auch wenn es ein Blick auf die Tabelle vielleicht vermuten lässt, ein Herzschlagfinale war es nicht. Ohne ein Sieg am letzten Wochenende haben sich die Hockeyherren des DHC in der Hallen-Bundesliga den Klassenerhalt gesichert. Am Ende wurde die Mannschaft von Trainer Volker Fried wegen der um 13 Treffer besseren Tordifferenz vor dem Abrutschen in die Zweitklassigkeit gerettet.

"Die Erleichterung ist groß, aber mehr auch nicht", sagte Volker Fried nach der 10:15-Pleite seines Teams am letzten Spieltag gegen Rot-Weiß Köln. Zu groß ist die Enttäuschung über eine verkorkste Saison, die um ein Haar mit einer sportlichen Katastrophe aus Sicht des DHC geendet hätte. Denn am Freitag verpasste Frieds Truppe die vorzeitige Rettung und unterlag im Lokal- und Abstiegsduell bei Schwarz-Weiß Neuss mit 9:10.

Die Niederlage beim punktgleichen Abstiegskandidaten war symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf. Der DHC war über die gesamte Spieldauer am Drücker und lag auch lange Zeit in Führung. In der zweiten Halbzeit drehten die Gastgeber aber auf und so stand es kurz vor Spielende 9:9.

Mit dem letzten Angriff der Partie gelang Neuss sogar noch der Siegtreffer: Als der Ball die Linie überquerte, standen noch 0,3 Sekunden Restspielzeit auf der Hallenuhr.

"So läuft es die ganze Saison. Wir haben häufiger gut gespielt, aber fast immer verloren", sagte Yannick Schöwe, der mit 19 Jahren seine erste Hallensaison in der Bundesliga beendete. Mit gerade einmal zwei Siegen aus zehn Spielen rettete sich der DHC auf Platz fünf. Und das auch nur, weil in Rheydt ein schwacher Aufsteiger mit ebenfalls sechs Punkten die deutlich schlechtere Torfdifferenz am Saisonende aufweist.

Im finalen Spiel gegen den deutschen Meister Rot-Weiß Köln war von Abstiegsnervosität beim DHC nichts zu spüren. "Wir waren immer über das Ergebnis aus Rheydt informiert und es wurde ja auch nie eng", erzählte Trainer Fried. Der direkte Konkurrent des DHC verlor mit 2:11, so dass eine durchschnittliche Leistung bei der achten Saisonniederlage reichen sollte.

Bis Mitte Februar haben Frieds Schützlinge nun Zeit die Wunden zu lecken. Nach mehreren Viertelfinalteilnahmen in den Vorjahren ist in diesem Jahr die Hallenspielzeit schon nach der Hauptrunde beendet.

"Diese Saison war eine Investition in die Zukunft", sagt Fried. Durch die Abwesenheit zahlreicher Leistungsträger habe das Team sich neu finden müssen und damit lange zu kämpfen gehabt. "Wir waren nicht eingespielt und das ist in der Halle wichtiger als die Klasse der Einzelspieler."

Umso wichtiger sei es, dass das in der Saison abgeänderte Ziel auch mit einem verjüngten Team erreicht wurde. Denn zur Feldsaison kehren Nationalspieler Oliver Korn und andere Leistungsträger zurück. Deshalb erhofft man sich beim DHC schon eine Rückkehr in die Erfolgsspur.