Hockey: WM-Test bei besten Bedingungen
Das deutsche Team wird auf der Anlage des DHC aber nur Dritter bei den Ergo-Masters.
Düsseldorf. Als die drei Fallschirmspringer spektakulär fast auf dem Mittelpunkt des Spielfeldes gelandet waren, konnte das letzte Spiel der Ergo-Hockey-Masters beginnen. Es sollte eigentlich das große Finale eines sehr gut organisierten Turniers sein, weil sich die deutsche und die niederländische Mannschaft auf der wunderschönen, neu für neun Millionen errichteten Anlage des Düsseldorfer Hockey Clubs gegenüberstanden. Doch der kleine Nachbar Belgien hatte beiden Favoriten vorher die Show und den Masters-Titel gestohlen. Die beiden Siege gegen England (am Sonntag 3:2) und am Samstag gegen Vorbild Niederlande (1:2) reichte nach dem 2:2 im ersten Spiel gegen Gastgeber Deutschland für die Belgier zum Titel.
Eigentlich waren die deutschen Spieler hochmotiviert, weil sie nicht nur gegen Teams der absoluten Weltklasse antraten, sondern auch für Trainer Markus Weise vorspielten, der Sonntag Abend noch die Nominierungen für die Weltmeisterschaft vornahm, die in knapp drei Wochen am 1. Juni für die deutsche Auswahl gegen Südafrika in den Niederlanden beginnt. „Zittrige Beine habe ich heute bei uns nicht so gesehen wie vor der letzten Nominierungsrunde“, sagte Deutschlands Kapitän Max Müller. „Es war sogar unser bestes Turnierspiel, auch wenn wir zum Ende abgebaut und aus Vorsicht so kurz vor der WM nicht alles gezeigt haben.“
Das war zunächst im Spiel gegen „Erzfeind“ Niederlande, der das deutsche Team vor allem im ersten Durchgang dominierte und durch Tore von Christopher Rühr und Florian Fuchs nach dem zwischenzeitlichen 1:1 mit 2:1 in die Pause brachte, nicht zu bemerken.
Doch auch die lautstarke Anfeuerung von den übervoll besetzten Tribünen half nicht gegen die aufkommende Müdigkeit der deutschen Spieler nach dem Wechsel. Die Niederländer verwandelten erneut eine Strafecke und gingen nach Unkonzentriertheiten der Gastgeber sogar mit 4:2 in Führung. Aber weder die Mannschaft noch die deutschen Zuschauer wollten sich geschlagen geben. Immer wieder auch vom Ex-Düsseldorfer Oliver Korn angetrieben, schaffte das DHB-Team noch den Anschlusstreffer durch Florian Fuchs. Kaum einer der 1800 Zuschauer verließ die Hockey-Arena. Dadurch war auch die Siegerehrung so stimmungsvoll wie das ganze Turnier, auch wenn für die vielen jungen Fans in Belgien die falsche Mannschaft das Turnier gewonnen hatte. Nicht nur die Aufstellung der Stahlrohr-Tribünen, auch die Arbeit der über 200 ehrenamtlichen Helfer hatte sich gelohnt.