Sport Julian Koch: "Das Gesamtpaket stimmt"
Der defensive Mittelfeldspieler und Sercan Sararer sprechen im Interview über ihre ersten Eindrücke bei und mit der Fortuna.
Düsseldorf. Sie sollen im Mittelfeld der Fortuna die Fäden ziehen und für Torgefahr sorgen. Julian Koch und Sercan Sararer sind neu bei den Rot-Weißen. Die WZ sprach mit beiden im Trainingslager auf Langeoog.
Herr Koch, Sie sind neu zur Fortuna gekommen und lernen gerade im Trainingslager die Mannschaftskollegen so richtig kennen. Wie sind Sie aufgenommen worden?
Julian Koch: Ich glaube, ich kann für alle Neuen sprechen, dass wir wirklich super aufgenommen worden sind. Es sind keinerlei Barrieren sichtbar, wir sind mit offenen Armen empfangen worden. Es hat sich schon in kürzester Zeit eine kleine Gemeinschaft zusammengefunden. Auch das Training unter einem jungen Trainer, kombiniert mit einem sehr erfahrenen Co-Trainer Peter Hermann macht einfach brutal Bock. Die verschiedenen Spielformen machen extrem Spaß und fordern uns Spielern dennoch viel ab.
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, ausgerechnet zu Fortuna Düsseldorf zu wechseln?
Koch: Der Kontakt war über Helmut Schulte schon länger da, und die Fortuna hat sich echt um mich bemüht. Als dann später auch noch Trainer Frank Kramer mit ins Spiel kam, hat das Gesamtpaket endgültig für mich gestimmt. Es würde mir auch keinen Spaß machen, irgendwo in einem Kleinstadtverein in der 2. Liga zu spielen. Es gibt nur wenige Clubs, bei denen es komplett stimmt — da gehört Düsseldorf definitiv dazu.
Es wird für Sie zwei spezielle Duelle geben: gegen den MSV Duisburg und gegen den FC St. Pauli. Sehen Sie das auch so?
Koch: Duisburg ist immer noch mit in meinem Herzen. Ich hatte dort eine gute Zeit, wir waren sogar im Pokalfinale. Das wird ein schönes Derby, ich habe es schon einmal mit Duisburg erlebt — das ist etwas ganz Besonderes. Auch St. Pauli wird gegen die Fortuna wieder ein ausverkauftes Haus haben, wobei ich als Düsseldorfer natürlich hoffe, nicht wieder mit einem 0:4 da herauszugehen. Besser wäre es, wir gewinnen nächstes Mal mit 4:0.
Herr Sararer, Sie sind von ihrer Vita eigentlich ein gestandener Erstligaspieler. Sehen Sie es als einen Rückschritt an, in die 2. Liga gewechselt zu sein?
Sercan Sararer: Für mich war es wichtig, dass ich nach den Jahren in Stuttgart einen Verein finde, bei dem der Trainer mich wirklich möchte und der Verein zu einhundert Prozent zu mir steht. Das war in Düsseldorf der Fall. Ich kenne den Trainer ewig lange, und er kennt mich sehr gut. Er weiß, wie er mit mir umzugehen hat. Für mich ist es wichtig, dass eine kompetente Person mir auch die Grenzen aufzeigen kann — das ist bei Frank Kramer der Fall.
Was haben Sie sich für die Saison vorgenommen?
Sararer: Es ist für mich ein Neuanfang. Und ich glaube, dass in mir Qualitäten stecken, mit denen ich der Mannschaft weiterhelfen kann. Ich bin schnell, beidfüßig und zielstrebig, wenn ich einmal Kontakt mit dem Ball habe. Helmut Schulte hatte mir in den Gesprächen gesagt, dass er einen Spieler brauche, der sich auf dem Platz auch schon einmal frech darstellt, also mit Wort und Tat eine Type ist. Ich denke, man muss es auch einmal knallen lassen, ohne zu übertreiben.
Sie haben schon für die türkische Nationalmannschaft gespielt. Wollen Sie dort wieder angreifen?
Sararer: Natürlich, das sollte doch für jeden ein Ziel sein. Man hat mir signalisiert, dass ich so viel wie möglich spielen muss, um weiter eine Chance zu bekommen. Deshalb muss ich versuchen, mir so schnell wie möglich einen Stammplatz zu ergattern. Auf der anderen Seite bin ich kein Mensch, der auf Geld und Ruhm schaut, Hauptsache ich habe meinen Spaß und bin gesund. Es kann sich alles von heute auf morgen ändern.