Leichtathletik: Oliver Schenk knackt die Norm für die Jugend-DM zu spät
In Rath locken Unger-Spiele über 1000 Gäste an.
Düsseldorf. Die ganz Schönheit der Leichtathletik erlebten Sonntag bei strahlendem Sommerwetter 445 Leichtathleten im Rather Waldstadion. Und sie kamen nicht nur aus dem westdeutschen Raum, sondern auch aus dem Ausland. Die größte Gruppe stellte mit 20 Startern ein südafrikanisches Collegteam, dessen Sieger von den südafrikanischen Gästen lautstark umjubelt wurden.
Wie Roscoe Engel, der beim 100-Meter-Vorlauf in 10,38 Sekunden durchs Ziel lief. Da gab es den ersten Sonderbeifall auch von den vielen Düsseldorfer Zuschauern. Schneller war er im Finale nicht. Als er in 10,40 Sekunden gewann, herrschte ausnahmsweise mal Gegenwind. Wind, der bei den hohen Temperaturen den bis zu 1000 Zuschauern als kurze Abkühlung durchaus willkommen war.
Bei diesem hohen Niveau des internationalen Meetings hielten Düsseldorfs Athleten sehr gut mit. So schaffte im U 20-Rennen der 19-jährige Oliver Schenk (ART) in 11,01 Sekunden die Norm für die Jugend-DM (11,20 Sekunden) nächste Woche in Rostock. „Endlich klappt alles bei mir, ich kann richtig schnell rennen“, sagte Schenk, der zuvor über Zeiten von 11,29 Sekunden in dieser Saison nicht hinaus gekommen war.
Einen letzten Test vor ihrer Titelverteidigung in Rostock im 100-Meter-Lauf unternahm die 17-jährige ART-Sprinterin Jessie Maduka beim 200-Meter-Lauf. Sie trat nach ihrem siebten Rang bei der U 18-WM in der Vorwoche in Donetsk in der Frauenklasse an und wurde Dritte in 24,56 Sekunden. So schnell war sie zuvor unter freiem Himmel die 200-Meter noch nie. „Bei 100 Meter wurden mir die Beine schwer“, sagte Jessie Maduka nach dem Rennen, das die Paderbornerin Ina Thimm (24,43 Sekunden) gewann.
Ein Sportfest wie die Unger-Spiele sind für viele Athleten eine willkommene Abwechslung im Meisterschaftsstress. Ohne Normendruck ging es da gleich erheblich besser. Von Maximilian Thorwirth (SFD 75, er lief nur 700 Meter mit) in den Schlepp genommen, unterbot der 16-jährige Lars von Danwitz (SFD 75) im 800-Meter-Lauf als Dritter in 1:58,20 Minuten nicht nur erstmal die Zwei-Minuten-Marke, sondern auch gleich die U 18-DM-Norm.
Schon am Vormittag hatten Düsseldorfs Athleten der Schülerklasse die besten Bedingungen in Rath genutzt. Der 13-jährige Maximilian Kluth (ART) schaffte beim Weitsprung die Weite von 6,24 Meter, nochmals fünf Zentimeter mehr als bei seinem Rekord in der Vorwoche. Die 12-jährige St. Töniserin Annkathrin Hoven ist ebenfalls ein Ausnahmetalent der besonderen Güte. Sie gewann beim Weitsprung mit 5,48 Metern. Die ebenfalls zwölfjährige Kaja Bins (ART) unterbot in 9,76 Sekunden deutlich die Zehn-Sekundengrenze und erreichte weit vor Annkathrin Hoven das Ziel (10,04 Sekunden). B.F.