Fortuna Düsseldorf Marco Kurz bemängelt die Einstellung

Auch das zweite Testspiel geht für die Fortuna in Belek verloren. In der Offensive tut sich 45 Minuten lang rein gar nichts. Trainer Marco Kurz ist von der Vorstellung gegen St. Gallen enttäuscht.

Foto: Christof Wolff

Für Fortunas Anhänger war das zweite Testspiel im Rahmen des Trainingslagers im türkischen Belek eine echte Herausforderung und Härteprüfung. Und das nicht nur wegen der enttäuschenden 0:1 (0:1)-Niederlage. Während der Partie gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen sorgte nämlich ein eiskalter Wind dafür, dass die gefühlte Temperatur unter den Gefrierpunkt sank und dass es nur mit Wollpullover, Handschuhen und Mütze auszuhalten war. Das hatten sich die durchgefrorenen Fans weit im Süden an der sonnigen türkischen Riviera sicher ganz anders vorgestellt. In der Halbzeitpause flüchteten sie in den geheizten Schankraum des Stadions.

Und auch die sportliche Leistung entsprach so gar nicht den Erwartungen der etwa 50 rot-weißen Anhänger. Vor allem in der ersten Hälfte stand ihre Mannschaft nämlich völlig neben sich und erarbeitete sich keine einzige Torchance, kam nicht einmal in die Nähe des gegnerischen Tores. Das wurde in der zweiten Halbzeit zwar etwas besser, erwärmen konnte der Kick aber dennoch nicht. Er macht zudem wenig Hoffnung auf Besserung.

Fortunas Trainer Marco Kurz war nach der Partie entsprechend enttäuscht. Schließlich hatte sich seine Elf vorgenommen, mit einem befreienden Sieg die Scharte der 1:3-Niederlage drei Tage zuvor gegen den bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad auszumerzen und endlich einmal auch in der Offensive Zeichen zu setzen. Daraus wurde aber auch ansatzweise nichts. „Das war zu wenig in allen Belangen“, sagte der Coach unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Er kritisierte die Einstellung seiner Schützlinge: „Du musst ganz anders in so ein Spiel gehen. Der Gegner war uns so in den Zweikämpfen überlegen.“ Immerhin habe seine Mannschaft im zweiten Durchgang aber eine Reaktion gezeigt. „Ich haben sie in der Pause geweckt. Und wir hatten auch die Chance, die Partie doch noch für uns zu entscheiden.“

Doch es war das alte Leid, das die Fortuna durch die gesamte Saison verfolgt: Sie vergab beste Einschussmöglichkeiten und brachte sich um den Lohn eines besseren Ergebnisses. Die größte Chance besaß Ihlas Bebou, der nach einem großartigen Pass des Rückkehrers Marcel Sobottka alleine auf den Schweizer Keeper zulief, den Ball dann aber am Tor vorbei zirkelte. Dazu kam auch noch Pech, denn Innenverteidiger Karim Haggui traf mit einem Kopfball nach einer Ecke nur die Querlatte des St. Gallener Tores (84.).

Verdient war die Niederlage trotz alledem. Denn die Eidgenossen besaßen auch in den zweiten 45 Minuten gute Möglichkeiten, fanden in Fortunas Torwart Michael Rensing aber ihren Meister, der zweimal mit tollen Paraden gegen die frei vor ihm auftauchenden Schweizer Stürmer rettete. Rensing hatte die Mannschaft schon in den ersten 45 Minuten im Spiel gehalten, verhinderte in der achten und 21. Minute einen möglichen früheren Rückstand. Machtlos war er dann aber in der 26. Minute, als Marco Aratore nach einem schweren Fehler von Linksverteidiger Lukas Schmitz frei vor ihm auftauchte. Den ersten Schuss parierte Fortunas Nummer eins noch, beim zweiten Versuch konnte sich der Schweizer Stürmer die Ecke aussuchen.

Fortuna: Rensing — Koch, Haggui, Madlung, Schmitz — Avevor (68. Sobottka), Gartner (79. Ya Konan) — Bebou, Demirbay, Sararer (62. Iyoha) — Pohjanpalo.

Tor: 0:1 (26.) Aratore.