DEG Null-Punkte-Wochenende für die DEG
Dreimal liegt Düsseldorf im Heimspiel gegen Ingolstadt vorne. Am Ende heißt es 4:5.
Düsseldorf. Erst zweimal in dieser Saison stand die Düsseldorfer EG nach zwei Spielen an einem Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga ohne Punkte da — das 4:5 gegen den ERC Ingolstadt am Sonntag besiegelte das dritte Null-Punkte-Wochenende. Die Niederlage gegen die Oberbayern durfte wie das 1:2 in Straubing am vergangenen Freitag in die Kategorie „unnötig“ eingeordnet werden. Waren es am Pulverturm zu Straubing vor allem verpasste Chancen, so lag das Hauptproblem im Auftritt der DEG vor 7122 Zuschauern am Sonntag in einer teilweise desolaten Abwehrleistung, bei der ein keineswegs besserer Gegner bei drei seiner fünf Tore regelrecht eingeladen wurde.
Ohne den nach seiner dritten Disziplinarstrafe gesperrten Tim Conboy fehlte es der Defensive sichtbar an Stabilität und Physis. Daran änderte auch die Rückkehr des lange verletzten Tim Schüle nichts, der ebenso wie Stürmer David Van der Gulik gegen Ingolstadt sein Comeback gab. „Wir waren in bestimmten Momenten zu offen. In der Offensive war das gut, aber defensiv hätten wir einfach besser stehen müssen“, sagte Daniel Kreutzer nach der achten Heimniederlage aus den letzten neun Spielen gegen Ingolstadt.
Dreimal gingen die Düsseldorfer gegen den Vizemeister, an dem die Rot-Gelben in der vergangenen Saison im Play-off-Halbfinale gescheitert waren, in Führung. Doch die Ingolstädter, die nach einer schwachen Spielzeit noch um ein Ticket für die Pre-Play-offs kämpfen, arbeiteten sich immer wieder zurück in die Begegnung und gingen in der 46. Minute durch ein Unterzahltor von John Laliberte erstmals in Führung. Drayson Bowman antwortete nur 28 Sekunden später mit dem 4:4 für die DEG, bei dem Kapitän und Urgestein Daniel Kreutzer als Vorlagengeber seinen 785. DEL-Scorerpunkt erzielte und damit in der ewigen Bestenliste mit Robert Hock gleichzog.
Vier Minuten vor dem Ende schien Kreutzer mit seinem Tor zum 5:5 an Hock vorbeigezogen zu sein und nebenbei seine Mannschaft zurück ins Spiel gebracht zu haben. Doch die Schiedsrichter Stephan Bauer und Willi Schimm gaben den Treffer nach Ansicht des Videobeweises nicht — zum zweiten Mal an diesem Abend. Bereits beim Stand von 2:2 hatten die Unparteiischen einem Tor von Norm Milley die Anerkennung verweigerten. Ebenfalls, weil ein DEG-Spieler im Torraum der Gäste stand.
Nach dem nicht gegebenen 5:5 durch Kreutzer gewann das Spiel in der Schlussphase deutlich an Emotionen — vor allem von den Rängen aus. Knapp drei Minuten vor dem Ende des Schlussdrittels der nächste Aufreger: Ingolstadts Jared Ross mähte an der Bande Stürmer Alexander Preibisch um, der benommen vom Eis geführt werden müsste. Für Ross war der Arbeitstag damit frühzeitig beendet, da die Schiedsrichter eine Fünf-Minuten- sowie Spieldauerdisziplinar-Strafe aussprachen. Die DEG versuchte alles, Trainer Christof Kreutzer nahm Torhüter Mathias Niederberger zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch am Ende fehlte ein bisschen das Glück undetwas die Ruhe, um die spannende Begegnung doch noch in die Verlängerung schicken zu können.
Der Vorsprung der DEG auf Rang sieben beträgt immer noch elf Punkte, um ein mögliches Heimrecht im Viertelfinale müssen Kreutzer und Co. jedoch inzwischen bangen. Nürnberg und Wolfsburg sind nur noch zwei beziehungsweise drei Zähler zurück.