Judo Nur Dimitri Peters holt Gold für Deutschland

Der Judo Grand Prix am Wochenende war ein riesiger Erfolg. An zwei der drei Veranstaltungstage war die Halle an der Siegburger Straße ausverkauft. Luise Mahlzahn darf sich über eine Silbermedaille freuen.

Foto: David Young

Düsseldorf. Judosport der Extraklasse und eine tolle Stimmung unter den Fans auf den Rängen — das bot der Judo Grand Prix in der Halle an der Siegburger Straße auch in diesem Jahr: Zum siebten Mal waren die Düsseldorfer Gastgeber des Spektakels und durften sich über einen neuen Rekord freuen. 8500 Zuschauer erlebten die Wettkämpfe, an zwei der drei Tagen war die Halle ausverkauft. Höhepunkte waren aus Sicht der deutschen Fans die Auftritte von Luise Malzahn und Dimitri Peters. Unter den lautstarken Anfeuerungsrufen und Trommeln schafften es die beiden Lokalmatadoren am Sonntagnachmittag bis ins Finale. Luise Malzahn verlor schließlich den Kampf um Gold, Dimitri Peters gewann. Der 31-Jährige vom Judoteam Hannover wurde als einziger deutscher Kämpfer Erster und setzte ein Ausrufezeichen auf dem Weg nach Olympia. Er sicherte sich 300 Punkte, die wichtig sind für die Qualifikation für Rio.

Foto: David Young

Der gebürtige Russe, der 1992 aus Sibirien nach Deutschland gekommen war, traf in der Klasse bis 100 kg auf Jose Armenteros aus Kuba, Vizeweltmeister von 2014. Peters hatte nach einer bärenstarken Vorrunde auch im Halbfinale geglänzt, als er Adlan Bisultanov aus Russland ausschaltete. Der Deutsche strotzte im Finale vor Selbstbewusstsein. Zunächst ging der Kubaner mit Yuko-Wertung in Führung, doch dann nutzte der WM-Dritte aus Hannover einen Angriff des Kubaners zu einen Armhebel und beendete den Kampf. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann Peters die Bronzemedaille, nun möchte er unbedingt auch nach Rio.

Große Freude bereitete den deutschen Judoanhängern auf den Tribünen auch Luise Malzahn. Die 32-Jährige zeigte einen starken Auftritt: Sie unterlag erst im Finale gegen die Französin Audrey Tcheumeo, Dritte bei den Olympischen Spielen in London. Die mehrfache Deutsche Meisterin aus Halle war durch einen Ippon-Sieg durch O-soto-gari gegen Ozeanienmeisterin Miranda Giambelli aus Australien in das Halbfinale der Klasse bis 78 kg eingezogen. Hier besiegte sie Natalie Powell aus Großbritannien, die in diesem Jahr bereits Dritte beim Grand-Slam in Paris geworden war. Malzahn setzte sich nach nur rund zwei Minuten Kampfzeit durch.

Insgesamt fünf Medaillen gingen an die deutschen Kämpfer. 50 waren in Düsseldorf gestartet: Sven Maresch aus Berlin gewann noch Silber (bis 81 kg), Bronze holten zudem Laura Vargas Koch (Berlin/bis 70 kg) und Dominic Ressel aus Kronshagen (bis 81 kg).

Laura Vargas Koch zeigte im Kampf um die Bronzemedaille in der Klasse bis 70 kg eine souveräne Leistung gegen Sally Conway aus Großbritannien. Nach 3:06 Minuten beendete die Berlinerin das „kleine Finale“ durch eine Würgetechnik. Sie ist ein großer Fan der Veranstaltung in Oberbilk und schwärmt begeistert von der tollen Atmosphäre. Vor drei Jahren war sie in Düsseldorf Dritte geworden und hatte es im gleichen Jahr auf Platz zwei bei der Weltmeisterschaft geschafft. Vielleicht gelingt ihr nach dem dritten Rang von Düsseldorf bei Olympia noch einmal ein solcher Coup.

Seinen Kampf um eine Medaille verlor Sebastian Seidl, der am ersten Wettkampftag auf dem fünften Platz in der Klasse bis 66 kg landete. Im „kleinen Finale“ unterlag der Abensberger gegen Vizeweltmeister Mikhail Pulyaev aus Russland. Seidl war trotzdem zufrieden mit seiner Vorstellung, vor allem im Halbfinale hatte er stark gekämpft und Weltmeister Baul An aus Südkorea ausgeschaltet.