Hockey DHC: Düsseldorfer Damen holen Europacup

Mit einem 2:0-Finalerfolg über Madrid sichert sich das Team vom Seestern den Platz in der Sport-Geschichte von Europa.

Foto: DHC

Düsseldorf. Es war der Hit des Tages: „Wir sind nur ein Karnevalsverein“, schallte es minutenlang durch die Sporthalle im weißrussischen Minsk. In einer großen Jubeltraube hüpften die Hockeyspielerinnen des DHC im Mittelkreis und sangen aus voller Kehle. Durch ein 2:0 gegen den Club de Campo aus Madrid im Endspiel hatte die Mannschaft von Nico Sussenburger zuvor zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Europapokal gewonnen.

Gleich bei der ersten Teilnahme glückte dem DHC der große Coup. Nur zwei Wochen nach dem verlorenen Finale um die Deutsche Meisterschaft krönte Sussenburgers Team doch noch eine starke Hallensaison. „Das war ein tolles Wochenende. Die Mannschaft hat das klasse gemacht und sich verdient diesen Titel geholt“, sagte der heisere Trainer. „Das ist wirklich historisch und eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit und Entwicklung“, jubelte DHC-Hockey-Obfrau Brigitte Soubusta-Hoppe. Heute erst reist der DHC-Tross zurück nach Düsseldorf.

Am Donnerstag hatte der DHC die Reise nach Weißrussland angetreten. In der Gruppenphase hatte sich der deutsche Vizemeister bereits schadlos gehalten. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden löste die Mannschaft souverän das Ticket fürs Halbfinale. Dort fertigte der DHC am Samstag Wien mit 7:2 ab. Und auch im Finale am Sontnag geriet der Sieg gegen die Spanierinnen nie ernsthaft in Gefahr.

„Wir haben das sehr überlegt gemacht“, lobte Sussenburger, dessen Team im Endspiel durch eine Einzelaktion in Führung gegangen war. Greta Gerke schloss ein sehenswertes Solo mit dem Treffer zum 1:0 ab. Im zweiten Durchgang spielte der DHC dann abwartend und schaffte durch einen Eckentreffer von Lisa-Marie Schütze kurz vor dem Ende die endgültige Entscheidung.

Als die Schlusssirene ertönte, war dies gleichbedeutend mit dem Anpfiff für die Feierlichkeiten. Die DHC-Spielerinnen schmissen ihre Schläger und Handschoner von sich, fielen sich in die Arme und stimmten ihren Hit des Tages an. „Wir können halt nicht nur arbeiten, sondern auch singen und feiern“, sagte Sussenburger mit einem Augenzwinkern. Dass seine Mannschaft bei der Endrunde in Minsk so souverän und konstant gut aufgetreten war, sorgte beim Trainer für Erleichterung. Im Hallenhockey zählen deutsche Teams mehr als nur zur europäischen Spitze. Bei der 27. Austragung holte im DHC zum 26. Mal ein deutsches Team den Titel.

„Als deutscher Vertreter sind wir mit der Erwartungshaltung angereist, das Turnier zu gewinnen. Jetzt sind wir um eine tolle Erfahrung reicher“, sagte Sussenburger. Der Trainer nutzte die Pausen zwischen den Spielen für intensive Einzelgespräche. „Dieses Wochenende hat uns als Mannschaft voran und deutliche enger zusammengebracht“, sagte Sussenburger. Als Europapokalsieger sind die Hockeydamen des DHC jetzt ganz klar das Aushängeschild des „Karnevalsvereins“ vom Seestern.