Pellegrims-Team enttäuscht in Ingolstadt
DEG verliert mit 0:4. Marcel Brandt dementiert jegliche Abwanderungs-Absichten.
Die Schlusssirene war eine Erlösung für die Düsseldorfer EG. Das Team von Mike Pellegrims hat beim ERC Ingolstadt vor 3805 Zuschauern sang- und klanglos mit 0:4 (0:1/0:1/0:2) und ließ nach einer ganz schwachen Vorstellung einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Play-off-Teilnahme in der Tabelle vorbeiziehen. Lediglich Torhüter Dan Bakala war es zu verdanken, dass die Reise an die Donau nicht im Debakel endete.
Während die DEG bisher insgesamt dennoch eine Saison im Rahmen der Erwartungen spielt, regierte beim Gegner einmal mehr notorische Unzufriedenheit. Im November wurde Trainer Samuelsson nach altem Ingolstädter Brauchtum gefeuert, der interimistisch eingesprungene Sportdirektor Larry Mitchell schaffte mit fünf Siegen sowie neun Niederlagen jedoch ebenso wenig die Wende und an dieser darf sich nun Doug Shedden versuchen. „Den HC Lugano hat Doug als Tabellen-Letzten übernommen und noch bis ins Finale gebracht. Dabei hat er sich auch vor unpopulären Maßnahmen nicht gescheut“, sagte Mitchell.
Eine für die Düsseldorfer Fans unpopuläre Maßnahme wäre der Abgang von Angreifer Marcel Brandt. In einer Art „Stillen Post“ wurde kurz nach Weihnachten zunächst vom Straubinger Tagblatt und wenig später von der Rheinischen Post dessen Wechsel zu den Straubing Tigers verkündet. „Da ist ein Gerücht in Umlauf gekommen, weil ich nach unserem Spiel in Straubing auf der Geschäftsstelle der Tigers gesehen wurde. Diese ist aber nun mal halt direkt im Eisstadion und ich habe mich dort lediglich mit einem Freund getroffen“, sagte Brandt zur WZ und ergänzte: „Ich besitze bei der DEG einen Vertrag bis 2019, fühle mich wohl und plane keinen Wechsel.“
Ausgeschlossen ist ein vorzeitiger Wechsel deshalb aber natürlich nicht, jedoch endet die Frist für Transfers innerhalb der DEL am 30. Dezember. Ein Engagement von Brandt bei den Straubing Tigers erscheint daher frühestens im Sommer wahrscheinlich und läge - wenn überhaupt - nach seiner Aussage dann nicht daran, dass er bei der DEG im Angriff anstatt in der von ihm favorisierten Rolle als Verteidiger spielen soll. „Das war schon im Sommer während der Vorbereitung mit dem Trainer so abgesprochen“, sagte Brandt, als wir ihn im Hotel in Ingolstadt erreichten.
Dorthin war der 25-Jährige mit der Mannschaft gereist, kam dann allerdings bereits zum dritten Mal in Folge nicht zum Einsatz. Es bleibt also im Bereich des Möglichen, dass DEG-Sportdirektor Niki Mondt den nicht gerade gering verdienenden Familienvater doch noch sehr kurzfristig von der Gehaltsliste bekommen möchte. Von der Tribüne aus konnte Brandt in Ingolstadt aber zunächst mal beobachten, dass seine Kameraden im ersten Drittel den Puck nur sehr selten aus dem eigenen Verteidigungsdrittel bekommen konnten.
Die Hausherren machten von Beginn an Druck, schon nach 193 Sekunden stocherte Olson die Scheibe in Überzahl zur Führung über die Linie. In der Folge sahen die rund 300 mitgereisten DEG-Anhänger Einbahnstraßen-Eishockey und nach 20 Minuten war aus Düsseldorfer Sicht das Ergebnis das einzig Positive. Kurz flackerte zu Beginn des zweiten Abschnitts die Hoffnung auf Besserung auf. Nun musste Ingolstadts Torhüter Pielmeier einige Schüsse parieren, bis eine Strafzeit für Ebner den Spielfluss in der 30. Minute endgültig unterband.
Sieben Minuten später fälschte Mouillierat einen Schuss von Friesen zum 2:0 ab, dann erhöhten Laliberte nach einem schweren Fehler von Daschner (43.) und der völlig frei stehende Collins (46.) binnen 153 Sekunden auf 4:0. Olver, zweimal Taticek sowie Greilinger hätten in der Folge weiter am Ergebnis schrauben können. Einzig Dan Bakala stemmte sich dagegen. „Ingolstadt war 60 Minuten lang die überlegene Mannschaft“, sagte DEG-Trainer Pellegrims.