Düsseldorfer EG DEG kassiert dritte Heimniederlage in Folge
Das Team von Mike Pellegrims steigert sich zwar gegenüber dem Derby, mehr als einen Punkt gab’s für die DEG aber nicht.
Düsseldorf. Manchmal braucht es nur eine Szene, um zu erkennen, dass sich etwas zu Guten gewandelt hat. Beim gestrigen Heimspiel der Düsseldorfer EG gegen die Grizzlys Wolfsburg kam die gleich im ersten Drittel. Die Gäste fuhren einen gefährlichen Zwei-auf-Eins-Konter, da warf sich DEG-Stürmer Marcel Brandt wagemutig in den Pass und verhinderte so das Gegentor. Was das Publikum mit großem Applaus quittierte, weil es eine Szene war, die es am Freitag noch vermisst hatte. Da bot die DEG im Derby gegen Krefeld eine blutleere Vorstellung, verlor folgerichtig mit 1:4 und war aus den Play-off-Plätzen gerutscht. Zwar verlor sie gestern erneut, punktete aber beim 1:2 (1:0, 0:0, 0:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen.
Das erlebten allerdings deutlich weniger Zuschauer. Von den mehr als 12 500 am Freitag gegen den KEV fand gestern nicht mal ein Drittel den Weg nach Rath. Nicht umsonst wurde die Zuschauerzahl von 4517 mit dem Zusatz „verkaufte Karten“ angegeben, denn längst nicht jeder, der ein Ticket erworben hatte, kam auch. Was vor allem am Schneefall lag, der die Region seit Tagen in Atem hält und für zahlreiche Ausfälle der öffentlichen Verkehrsmittel gesorgt hatte. Der Rheinländer wirkt im Schnee ja gern mal hilflos.
Deswegen verlief auch die Umbenennung des Platzes hinter dem Rather Dome wenig feierlich. Rund eine Stunde vor dem ersten Bully enthüllten Oberbürgermeister Thomas Geisel, Bezirksbürgermeister Ralf Thomas und DEG-Geschäftsführer Stefan Adam vor einer Handvoll Interessierter das neue Straßenschild. Der Dome steht nun offiziell am „DEG-Platz“. Damit erhalte der Ort „endlich den Namen, den er verdient“, sagte Geisel. Adam bedankte sich artig für die „Wertschätzung“.
Drinnen lief es dann weniger harmonisch ab. Das Spiel war zwar zu keiner Zeit unfair, aber jederzeit hitzig. Brandts gekonnter Sprung in den Wolfsburger Passweg war längst nicht die einzige Aktion, die nach ehrlichem Handwerk aussah. Mehrmals gerieten die Spieler aneinander, schmissen sich in Schüsse oder fuhren krachende Checks. Da passte es, dass der Führungstreffer der DEG durch Arbeitstier Manuel Strodel fiel, den Trainer Mike Pellegrims ungewohnt emotional mit geballter Faust feierte.
Für Strodel war es das erste Saisontor. Das freute vor allem die Fans, für die der 25-Jährige seit langem zu den Publikumslieblingen gehört. Das liegt nicht nur daran, dass kein anderer Spieler länger im Verein ist als er. Das liegt vor allem daran, dass Strodel zu denen gehört, die in den dunklen Stunden nach dem Metro-Ausstieg aus der eigenen Jugend kamen und für ganz kleines Geld spielten. Vor zwei Jahren schien er den Durchbruch geschafft zu haben, als er 21 Scorerpunkte in 50 Spielen sammelte. Seitdem sind in 74 Spielen aber nur noch elf hinzugekommen.
Dass es trotz Strodels Tor nicht für drei Punkte reichte, lag am verdienten Ausgleich von Alexander Weiß achteinhalb Minuten vor dem Ende. Bereits vorher hatten die Gäste mehrere gute Chancen, scheiterten aber mehrmals am starken Mathias Niederberger im DEG-Tor (26 Paraden, 96,7 Prozent Fangquote). Auch in der Verlängerung ging das so weiter, als seiner Vorderleute mehrmals unnötig den Puck vertändelten. Erst im Penaltyschießen war Niederberger machtlos, als Robbie Bina die dritte Heimniederlage der DEG in Folge besiegelte. Glück im Unglück: Durch den einen Punkt kletterte die DEG einen Platz nach oben auf Rang zehn.