Pferderennen: Feodora sorgt für Sensation

Die Siegerin im Preis der Diana hatte vorher noch kein Rennen gewonnen. Favoritin Wunder kommt als Fünfte ins Ziel.

Foto: HAJOLANGE

Düsseldorf. 20 000 Besucher waren am Sonntag bei bestem Wetter zum Höhepunkt der Düsseldorfer Galopp-Saison nach Grafenberg gepilgert, denn dort stand der Henkel-Renntag mit dem Henkel-Preis der Diana an. Die meisten von ihnen hatten im Hauptrennen auf Wunder gehofft, denn so lautete der Name der großen Favoritin. Die Adlerflug-Tochter aus dem erfolgsverwöhnten Quartier von Trainer Markus Klug war als einzige der zwölf Starterinnen in dem mit 500 000 Euro dotierten Stuten-Derby über 2200 Meter noch ungeschlagen, hatte sogar in Frankreich schon starke internationale Konkurrenz hinter sich gelassen.

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Doch wie schon so oft in diesem klassischen Rennen gewann nicht die Favoritin, sondern ein Pferd, mit dem im Vorfeld kaum jemand gerechnet hatte. Denn während Wunder im Endkampf keine Rolle spielte und schließlich nur als Fünfte über die Linie kam, siegte die Riesenaußenseiterin Feodora aus dem hessischen Gestüt Etzean, trainiert von Andreas Wöhler in Ravensberg bei Gütersloh, geritten von dem italienischen Weltklassejockey Mirco Demuro. Kurios, während Wunder zuvor jedes ihrer Rennen gewonnen hatte, war Feodora eines von drei zuvor noch sieglosen Pferden im Feld.

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In Grafenberg hatte sie sich schon einmal vorgestellt, war in den German 1000 Guineas Siebte geworden. Das war noch unter Regie eines anderen Trainers, denn erst vor acht Tagen war sie aus Frankfurt, wo sie zuvor trainiert wurde, in den Stall von Andreas Wöhler gewechselt. Für diesen war der Sieg seines Neuzugangs „kein Wunder“. „Sie hatte schon eine starke Schlussarbeit gezeigt, ich hatte schon geglaubt, dass von ihrer Seite eine Überraschung kommen könnte“, so der Top-Trainer. Dass Feodora, deren Wetter mit 27-fachem Geld belohnt wurden, zuvor noch nicht gewonnen hatte, lag in erster Linie daran, dass man es mit ihr immer in schweren Aufgaben versucht hatte.

Wunder war im Endkampf zur Stelle, doch genau in dem Moment, als Jockey Andreas Helfenbein die Stute zum Angriff führen wollte, kam ihr Diamond Dove in die Quere und behinderte sie so stark, dass die Siegchancen der Favoritin dahin waren. Von alledem unbeeinflusst, schlüpfte an der Innenseite Feodora durch und ließ sowohl Diamond Dove, die Zweite wurde, und Longina hinter sich. Wunder wurde noch von Lacy überholt und schließlich nur Fünfte. „Dass so etwas ausgerechnet in so einem Rennen passieren muss“, war Wunders Trainer Markus Klug enttäuscht.

Eine Düsseldorfer Starterin gab es im Preis der Diana nicht, aber Lokalmatador Sascha Smrczek konnte sich im zweiten Rennen über den erneuten Sieg seines Schützlings Fresh Skyline freuen, der somit nun drei seiner letzten vier Starts siegreich gestalten konnte. Der Umsatz betrug nach den acht Rennen 372 000 Euro.