Die Angst geht um

Manager Frank Flatten sieht die Existenz des Vereins gefährdet und fordert noch vier Siege.

Düsseldorf. Die Angst geht um bei der HSGDüsseldorf. Die sportliche Talfahrt und der vorletzte Tabellenplatz (neun Punkte) in der Handball-Bundesliga gefährden die Existenz des Vereins. So unmissverständlich hat dies Frank Flatten inzwischen auch gegenüber der Mannschaft erklärt. Die 22:29-Niederlage vom vergangenen Freitag gegen Berlin ist dem Manager der HSG an die Nieren gegangen.

"Was wir von der Mannschaft gesehen haben, war nicht das, was wir uns vorgestellt haben", erklärte Flatten, der auch die Gesten der vermeintlichen Profis auf dem Feld meinte. Das Abwinken oder das Kritisieren von Mitspielern bringe die Mannschaft nicht weiter.

"Wir haben Einzel- und Gruppengespräche geführt, um den Spielern den Ernst der Lage noch einmal klar zu machen", sagte Flatten. "Aus den noch kommenden zehn Spielen müssen wir noch mindestens vier gewinnen."

Das wird schwierig genug, wenn man sich den Spielplan anschaut. Am Sonntag in Hannover (14./13 Punkte) sollten die beiden Zähler im Bereich des Möglichen liegen. Aber Siege gegen Kiel, Kronau oder Hamburg zu planen, wäre doch ziemlich weltfremd. Die Spieler wissen um die Härte der Aufgabe. "Die Zeit der Ausflüchte ist vorbei. Selbstkritik ist jetzt angesagt", sagt Flatten - um aus den Fehlern zu lernen.

Auf Hannover folgt sechs Tage später das Spiel in Wetzlar (13./17Punkte). "Einen Sieg aus den beiden Spielen müssen wir holen, zwei wären sehr hilfreich", sagt Flatten, der glaubt, dass die Mannschaft derzeit auswärts besser zurecht kommt.

Allerdings hatten Hegemann, Sulc & Co. auch selbst dazu beigetragen, dass gegen Berlin unter den 1500 Zuschauern nicht die richtige Stimmung aufkommen wollte.

Nach der knappen 32:33-Niederlage ein paar Tage vorher in Magdeburg hatten die Fans auch mit mehr gerechnet. "Die Leute haben nicht gesehen, dass die Spieler um ihre Existenz gekämpft haben", erklärte Flatten. "Das muss jetzt anderes werden, den Klassenerhalt brauchen wir als Verein ganz dringend." Denn der erneute Gang in die 2. Bundesliga ist nicht nur für Frank Flatten ein unkalkulierbares Risiko.