Eine Mannschaft im Umbruch
Bei Bundesligist HSG Düsseldorf laufen viele Verträge zum Saisonende aus. Auch der von Trainer Nils Lehmann.
<strong>Düsseldorf. Die Freude bei den Verantwortlichen der HSG Düsseldorf hält sich eher in Grenzen, obwohl das Team von Trainer Nils Lehmann durch das 25:20 gegen Wilhelmshaven einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hat. Der allein sorgt im Vorstand nicht für Planungssicherheit. Die hat das Führungsduo mit Präsident Erwin Schierle und Manager Frank Flatten erst, wenn feststeht, dass die HSG in der Handball-Bundesliga bleibt. Etliche Spielerverträge laufen aus, wobei nur Alexandros Vasilakis im SC Magdeburg bereits einen neuen Arbeitgeber hat.
Die Verträge von Trainer und Co-Trainer laufen aus
Auch für Trainer Nils Lehmann gibt es noch kein Vertragsangebot. Und der Kontrakt von Co-Trainer Ronny Rogawska endet ebenfalls am 30. Juni. Läuft der HSG nach dieser Spielzeit die halbe Mannschaft weg? Der Abgang von Trainer Lehmann könnte möglich sein, obwohl der Ex-Nationalspieler drauf und dran ist, der HSG zum dritten Mal nach dem Wiederaufstieg den Klassenerhalt zu sichern. Seine Rückkehr als Abwehrorganisator ist jedenfalls Gold wert. Lehmann zieht in der Defensive die Fäden und steht dort als Fels in der Brandung. "Die HSG bedeutet mir sehr viel. Darum helfe ich als Spieler in der Abwehr", sagt Lehmann. Aber die Liebe zur HSG scheint künftig nicht zu reichen. "Wir haben bis zum 30. April alle Verhandlungen auf Eis gelegt, erst danach werden wir die Planungen für die kommende Spielzeit wieder aufnehmen. Ich kann mir für die Zukunft aber nur einen Vollzeit-Trainer vorstellen. Nils muss seine Zeit für die HSG ausweiten", sagt Manager Frank Flatten. Das wird für Lehmann schwierig. Der 38-Jährige arbeitet noch in seinem Architektur-Büro. Die Vormittags-Einheiten der HSG-Handballer leitet Rogawska, die am Abend Lehmann. Bis jetzt hat alles funktioniert. Aber bei der HSG würde man gerne andere Ziele in Angriff nehmen, anstatt Jahr für Jahr im Tabellenkeller um den Klassenerhalt zu kämpfen. Und genau da liegt das Problem. Um unter die ersten Zehn zu gelangen, müsste der Etat erheblich aufgestockt werden. Von jetzt 1,2 Millionen Euro auf über zwei Millionen. "Nur mit mehr Geld hat man eine Chance, im Konzert der Großen mitzumischen", sagt Flatten. Allerdings fehlt der HSG dieses Geld noch.Die Zukunft der HSG ist eng mit den Sponsoren verknüpft
Die meisten der bestehenden Sponsoren bleiben nur erhalten, wenn der Klub weiter in der höchsten deutschen Spielklasse zu finden ist. Neue kommen wohl erst dann hinzu, wenn die HSG mehr Erfolg hat. Beim Heimspiel gegen Wilhelmshaven konnte Frank Flatten einige potenzielle Geldgeber begrüßen. Zusagen konnte der Manager aber noch nicht verkünden. Deshalb heißt es, weiter "Klinken zu putzen".
Auslaufende Verträge Spieler: Frank Berblinger, Fabian Schneider, Robert Runge, Jens Sieberger, Nikos Kokolodimitrakis, Jörg Schürmann, Alexandros Vasilakis (Magdeburg), Max Ramota (Option bis 2008) Trainer: Nils Lehmann, Ronny Rogwaska (Co), Jörg Siegert (Berater)
Bestehende Verträge Spieler - Tor: Almantas Savonis (2008 plus 1 Jahr Option), Matthias Puhle (30. Juni 2008); Feld: Philipp Pöter (2009) Maik Makowka (2008), Robert Heinrichs (2008); Florian von Gruchalla (2009), Björn Navarin (2008), Markus Neukirchen (2009), Andrej Kogut (2009)