Kogut: Wir wollen Kiel ärgern
Der Junioren-Nationalspieler steht mit der HSG vor einem besonderen Spiel. 3000 Besucher werden im Castello erwartet.
Düsseldorf. Seine Stemmwürfe sind gewaltig, seine Knickwürfe außergewöhnlich und seine Anspiele genauso überraschend wie genau - Talent, harte Arbeit und Spielwitz, bei Andrej Kogut kommen alle drei Komponenten zusammen. Mit seinen 21 Jahren trägt der Junioren-Nationalspieler bei der HSG Düsseldorf schon viel Verantwortung.
Er ist Spielmacher, auf der Mittelposition verteilt er die Bälle und initiiert Spielzüge. Sein Trainer Goran Suton gibt dem aufstrebenden Rechtshänder, der im Angriff glänzend mit Michael Hegemann harmoniert, viel Spielzeit.
Und Kogut rechtfertigt dieses Vertrauen. Dabei lief die Karriere des gebürtigen Moskowiters, der seit diesem Jahr den deutschen Pass besitzt, nicht immer glatt. Kreuzbandrisse in beiden Knieen warfen ihn zurück. Bei der HSG in der 2. Bundesliga drückte er sogar unter Georgi Sviridenko die Ersatzbank und wurde an den TV Korschenbroich ausgeliehen.
Dort war er Stammspieler, wurde von der HSG zurückgeholt und konnte in Düsseldorf richtig durchstarten. Die Westdeutsche Zeitung sprach vor dem Meisterschaftsspiel der HSG gegen den deutschen Serienmeister THW Kiel mit Andrej Kogut.
Herr Kogut, gibt es auf das Spiel gegen Kiel eine besondere Vorbereitung?
Andrej Kogut: Eigentlich ist die Vorbereitung normal. Im Training werden bestimmten Varianten durchgespielt. Wir werden gegen Kiel anders als gegen Minden spielen. Schließlich sind es auch Mannschaften mit unterschiedlichen Stärken.
Kiel hat in der Bundesliga eine Sonderstellung. Kann man sich gegen ein solch starkes Team etwas ausrechnen?
Kogut: Ich gehe in ein Spiel, um es zu gewinnen. Wenn das nicht der Fall wäre, dann sollte man gar nicht antreten. Kiel gehört zwar zu den drei besten Mannschaften der Welt, aber wir haben schon gegen Flensburg gezeigt, dass wir gleichwertig sein können. Wir werden jedenfalls alles geben und wollen Kiel ärgern.
Die Halle wird gut gefüllt sein. Viele Besucher kommen auch wegen des THW Kiel.
Kogut: Richtig, aber das können wir auch für uns nutzen. Wir wollen für uns Werbung betreiben. Vielleicht kommen dann demnächst auch mehr Zuschauer, die uns in den kommenden Heimspielen gegen Balingen oder Melsungen sehen wollen.
Sie sind auf der Mittelposition mittlerweile gesetzt. Wie bewerten Sie das?
Kogut: Ich sehe das als Bestätigung meiner Arbeit. Goran Suton setzt auf mich, weil ich auch im Training immer mitziehe.
Michael Hegemann hat deshalb im Angriff auf die halblinke Position ausweichen müssen.
Kogut: Dort ist er torgefährlicher, und ich kann ihn besser ins Spiel bringen. Unser Zusammenspiel klappt jedenfalls immer besser. Wenn wir in der Mannschaft noch den ein oder anderen Fehler abstellen, gehe ich davon aus, dass wir in der Tabelle weiter nach vorne kommen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt.
Und wie sieht es beruflich bei Ihnen für die Zukunft aus?
Kogut: Ich habe bei der HSG noch einen Vertrag bis 2011. Außerdem habe ich zum Wintersemester mit einem Wirtschaftswissenschaftstudium in Wuppertal begonnen. Allerdings werde ich nicht alle Vorlesungen besuchen können. Der Handball nimmt viel Zeit in Anspruch. Und ein Privatleben gibt es auch noch.