Tennis Rochusclub ist Außenseiter mit Ambitionen

Zum Auftakt trifft die Mannschaft von Teamchef Detlev Irmler in der Bundesliga auf Nürnberg. Dann geht es zum Top-Club Halle.

Detlev Irmler und die Spieler Max Dinslaken, Peter Torebko und Mats Moraing (v.l.) geben sich zuversichtlich.

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Düsseldorf. Um den Meistertitel wird der Rochusclub Düsseldorf in der Tennis-Bundesliga aller Voraussicht nach nicht mitspielen. Aber Teamchef Detlev Irmler und der Erste Vorsitzende, Burchard von Arnim, sind davon überzeugt, dass sie eine schlagkräftige Mannschaft zusammen stellen konnten. „Die Liga ist ausgeglichen. In Halle, Aachen und Mannheim gibt es drei Teams, die aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten besser aufgestellt sind. Ansonsten ist es ein Wettbewerb mit ungewissem Ausgang“, sagte Irmler am Mittwoch anlässlich der Teamvorstellung.

Pablo Andujar ist der Spitzenspieler in dieser Saison für den Rochusclub.

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Dass andere Vereine mit potenten Geldgebern im Hintergrund bessere Karten als der Rochusclub haben, ist für die Verantwortlichen am Rolander Weg nicht neu. Auch in dieser Saison dürfte es in erster Linie darum gehen, die Klasse zu halten. Doch Irmler ist schon zu lange dabei, um zu vergessen, dass vieles in der Tennis-Bundesliga auch immer ein Stück weit von der Verfügbarkeit der Topspieler abhängt. Erreicht ein Spitzenspieler bei einem ATP-Turnier die Vorschlussrunde oder gar das Finale, dann muss derjenige schon mal für das am Wochenende anstehende Spiel in der Bundesliga passen. „Wir wollen in diesem Jahr insbesondere die Heimspiele immer in bestmöglicher Aufstellung bestreiten“, sagte Irmler. „In den Auswärtsspielen werden wir auch die jüngeren Spieler zum Zug kommen lassen. Das machen wir ganz bewusst so.“

Lukas Rosol ist die Nummer Zwei.

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Durch den kurzfristigen Rückzug des Teams aus Erfurt hatte der Rochusclub am ersten Wochenende der Saison spielfrei und greift daher erst am Freitag ins Meisterschaftsgeschehen ein. Der 1. FC Nürnberg, der dann am Rolander Weg zu Gast ist, dürfte ein Gegner auf Augenhöhe sein.

Sergiy Stakhovsky gehört auch zu den Top 50 der Welt.

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Als Nummer eins in die vier Einzel gegen die Franken schickt der Rochusclub den Spanier Pablo Andujar. „Er ist der Kopf und das Herz unseres Teams“, sagte Irmler über den 29-Jährigen, der derzeit die Nummer 37 der ATP-Weltrangliste ist. „Pablo hat uns ja im vergangenen Jahr in buchstäblich letzter Minute gerettet. Eigentlich war er schon auf dem Weg zu einem Turnier in der Schweiz, ist aber dann vom Flughafen zurückgekommen und hat im Doppel den entscheidenden Punkt zum Klassenerhalt geholt“, erinnerte sich der Teamchef.

An Position zwei und drei setzt der Rochusclub auf zwei weitere Top-50-Spieler, die eine Gemeinsamkeit haben: Sowohl Lukas Rosol als auch Sergiy Stakhovsky haben in den vergangenen Jahren beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon mit einem Sieg über ehemalige Champions für Aufsehen gesorgt. Rosol bezwang 2012 Rafael Nadal in der zweiten Runde, Stakhovsksy in der zweiten Runde ein Jahr später gar Rasen-König Roger Federer.

Der an Position vier gemeldete Spanier Albert Montanes wird nach Aussage Irmlers morgen nicht mit von der Partie sein. „Albert soll eher im zweiten Teil der Saison eingesetzt werden. Wer im Heimspiel im vierten Einzel antritt, ist noch nicht entschieden.“ Infrage kommen unter anderem der Niederländer Igor Sijsling, der Slowake Jozef Kovalik oder Peter Torebko — einer von insgesamt sieben Deutschen im Kader des Rochusclubs.

Bereits am Sonntag steht dann das erste Auswärtsspiel auf dem Programm. Beim TC Blau-Weiß Halle dürften die Düsseldorfer allerdings in der Rolle des krassen Außenseiters sein.