Düsseldorf Rochusclub: „Wir sind wieder Außenseiter“

Detlev Irmler, der Teamchef des Rochusclubs vertraut in Krefeld zum großen Teil auf das „Wunderteam“ vom Sieg gegen Köln.

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Düsseldorf. Es ist keine Tiefstapelei, wenn Detlev Irmler seine Mannschaft vor einem Spieltag als Außenseiter bezeichnet. Dass diese derzeit auf dem dritten Tabellenplatz steht, mag jene Aussage zwar etwas ungewöhnlich erscheinen lassen, doch der erfahrene Teamchef kann Ausgangslage und Leistungsvermögen vermutlich so gut einschätzen wie niemand anderes in der Tennis-Bundesliga. Und er weiß allzu gut, dass es Clubs gibt, die über deutlich bessere Möglichkeiten verfügen.

Doch zuletzt gefiel dem Rochusclub, immerhin amtierender Vizemeister, diese Rolle des Außenseiters ausgesprochen gut. Vor allem, weil mit dem 5:1 beim Meister Gladbacher HTC und dem 4:2 über Rot-Weiß Köln so zwei Siege heraussprangen, die nicht in die Kategorie „erwartbar“ gehörten. „Krefeld spielt volles Programm. Sie haben im Gegensatz zu uns einen Doppelspieltag. Also ist das auch für die Topspieler aus pekuniärer Sicht interessant“, sagt der Düsseldorfer Teamchef. Die Nummer eins der Blau-Weißen heißt Paolo Lorenzi. Und Irmler geht fest davon aus, dass der italienische Spitzenspieler der Krefelderam Samstag (11 Uhr, Hüttenallee) gegen den Rochusclub aufschlagen wird.

„Ich hingegen muss gut mit meinen Ressourcen umgehen“, erklärt der 76-Jährige. „Unser Fokus liegt auf unserem letzten Heimspiel gegen Blau-Weiß Aachen. In Krefeld sind wir wieder Außenseiter, wie bei unseren Sensationssiegen in Gladbach und gegen Köln.“ Daher dürften die in der Meldeliste der Düsseldorfer höher platzierten Profis an diesem Spieltag mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eingesetzt werden.

Das „Wunderteam“, wie Irmler es nennt, wird auch in der Seidenstadt wieder mit Filip Horansky und Mats Moraing antreten, sofern Letzterer nicht beim Future-Turnier im belgischen Duinbergen ins Finale vordringt. Zudem ist der Niederländer Matwe Middelkoop für einen Einsatz vorgesehen. Der vierte Einzelspieler wird sich in guter Rochusclub-Tradition erneut erst kurzfristig ergeben. Kandidaten sind Jaume Munar oder doch noch Guido Andreozzi, der an Position eins zuletzt gute Leistungen zeigte.

„So oder so, die Mannschaft wird sich sehen lassen können“, verspricht der Teamchef, der jedoch bewusst auf Lukas Rosol verzichtet, um diesen im letzten Heimspiel der Saison wieder auf den Platz schicken zu können. „Die Euphorie ist in unserem Club mal wieder geweckt. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen.“ Wohin diese Euphorie führt, vermag auch Irmler noch nicht zu sagen. Sollte sein Team am Samstag den dritten Erfolg hintereinander einfahren, hat sich nicht nur das Thema Abstieg endgültig erledigt. Dann dürfte sich der Rochusclub in der Spitzengruppe der Bundesliga festgebissen haben. Irmler hätte zweifellos nichts dagegen.