Sport in Düsseldorf Tennis: Rochusclub ringt Rot-Weiß Köln nieder

Der Klassenverbleib ist dem Vizemeister nach dem zweiten Saisonsieg so gut wie sicher.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Detlev Irmler wirkte gelöst. Der Rochusclub hatte gerade das Derby in der Tennis-Bundesliga gegen Rot-Weiß Köln gewonnen. Vor 4000 Zuschauern auf der Anlage am Rolander Weg behielt der Vizemeister an einem spannenden Spieltag, an dem erneut vier der sechs Partien im Champions-Tiebreak entschieden wurden, mit 4:2 die Oberhand. „Ein großer Tag für den Rochusclub. Das war Weltklasse-Tennis wie in früheren Zeiten“, jubelte der Teamchef.

Die Nacht war kurz. Bis in die Morgenstunden hatte Irmler organisiert, Mails geschrieben und Anrufe getätigt. Hintergrund war die kurzfristige Absage des fest eingeplanten Lukas Rosol. Der Tscheche hatte sich am Samstagabend mit Nasenbluten, das infolge einer Überanstrengung aufgetreten war, abgemeldet. Und Irmler stand nur mit drei Spielern da.

Jaume Munar sollte einspringen, war am Abend aber noch im polnischen Poznan bei einem Challenger-Turnier im Doppel im Einsatz. Um 4.30 Uhr traf der Spanier im Hotel am Düsseldorfer Flughafen ein und fuhr nach drei Stunden Schlaf zur Anlage. Gegen den favorisierten Franzosen Benoit Paire, immerhin die Nummer 37 der Weltrangliste, hatte Munar im Champions-Tiebreak den Sieg vor Augen, verlor diesen dann aber doch mit 9:11. „Er hat trotzdem das Spiel seines Lebens gemacht“, sagte Irmler über das Talent aus der Tennisakademie von Rafael Nadal. „Und im Doppel hat er an der Seite von Filip Horansky dann ja noch seinen Punkt gemacht.“ Es war der entscheidende, weil auch Mats Moraing und Tom Schönenberg in ihrem Doppel als Sieger die rote Asche verließen. Nach den Einzeln hatte es 2:2 gestanden.

Mit 5:3-Punkten aus vier Spielen steht der Rochusclub nach der Hälfte der Saison nun auf Rang drei der Tabelle. „Möglicherweise können wir jetzt nach oben schauen. Aber es war in jedem Fall ein ganz großer Schritt. Normalerweise dürften wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben“, erklärte der glückliche Teamchef, dem die kurze Nacht nicht mehr viel ausmachte.