TuS Nord Rollhockey: Die Damen des TuS Nord überwintern als Tabellenführer
Nach Problemen vor der Pause mit der Effizienz, kommt das Team auch ohne Torjägerin Ricarda Schulz zu einem 5:3-Sieg.
Für Ricarda Schulz war es ein ungewohntes Gefühl. Die Mannschaftsführerin von Rollhockey-Bundesligist TuS Nord konnte beim Auswärtsspiel in Darmstadt auf dem Feld nicht mitwirken. Eine Handgelenksverletzung bremste sie aus. Statt auf dem Feld für Tore zu sorgen, agierte Ricarda Schulz also als Betreuerin an der Bande. Mit Erfolg: Der TuS siegte beim RSC Darmstadt mit 5:3 (0:1). „Für mich war das wirklich schlimm“, gestand Schulz nach Spielende. „Das Spiel von außen anzuschauen ist gar nicht so einfach.“
Zumal der favorisierte TuS lange Zeit große Probleme mit dem Toreschießen hatte. Trotz klar erkennbarer, spielerischer Überlegenheit lag der TuS Nord zur Pause mit 0:1 hinten. „Wir sind immer wieder an der gegnerischen Torfrau hängengeblieben“, analysierte Ricarda Schulz. Neben Schulz fehlte auch Torjägerin Celina Baltes in Darmstadt. Ohne die beiden Stammkräfte wurde beim TuS auch länger die nötige Durchschlagskraft im Angriff vermisst, obwohl die Nachwuchsspielerinnen Joyce Brusdeilins und Franziska Dlouhy tadellose Leistungen zeigten. Für den hohen Aufwand belohnten sich die Unterratherinnen erst im zweiten Durchgang.
Die Chancenverwertung war nach dem Seitenwechsel besser. Der TuS gewann am Ende verdient. Schöner Nebeneffekt für Aushilfs-Betreuerin Ricarda Schulz und ihre Teamkolleginnen: Der TuS überwintert als Tabellenführer in der Bundesliga und weist eine hervorragende Bilanz auf. Aus neun Spielen holte das Team sieben Siege. Meister Iserlohn dürfte im Normalfall nach der Winterpause in der Tabelle allerdings noch vorbeiziehen. Die Sauerländer liegen nur einen Zähler hinter dem TuS und haben zwei Spiele weniger absolviert. Für Schulz und ihre Mannschaft fällt das Zwischenfazit aber trotzdem sehr positiv aus: „Für uns läuft die Saison sehr gut und ich hoffe, dass es nächstes Jahr so weitergeht“, stellte Schulz klar. Ihr Team hat sich momentan als klare Nummer zwei im deutschen Damen-Rollhockey etabliert. Und das ohne einen Trainer und mit vielen jungen Nachwuchskräften, die für die nötige Blutauffrischung bei den TuS-Damen gesorgt haben. Die Unterratherinnen können entspannt Weihnachten feiern. Und Ricarda Schulz wird die Spielpause auch guttun. Sie hofft, bis zum Rückrundenstart wieder einsatzfähig zu sein, damit sie nicht noch einmal am Seitenrand leiden muss.