Rollhockey: Für den TuS Nord bleibt das Halbfinale greifbar
Das Team von Hans-Werner Meier siegt in der Verlängerung überraschend gegen Favorit Walsum.
Düsseldorf. Die wenigsten der 200 Zuschauer in der Rollsporthalle an der Eckenerstraße hätten fünf Minuten vor Spielende wohl noch auf den TuS Nord gesetzt und einen 3:2-Erfolg nach Verlängerung erwartet. Da lagen die ersatzgeschwächten Unterrather im Play-off-Viertelfinale gegen die RESG Walsum bereits mit 0:2 im Hintertreffen. Doch Trainer Hans-Werner Meier sollte mit seinem Schachzug, in Tobias Paczia und Carsten Beese gleich zwei seiner jungen Wilden zum Schlussspurt auf die Bahn zu schicken, ein glückliches Händchen beweisen. Nach Beeses erster Ballberührung zappelte der Ball endlich im Walsumer Tor. Stefan Stein hatte mustergültige Vorarbeit geleistet. Exakt eineinhalb Minuten später war das Spiel ausgeglichen - der schlaksige Joker stand wieder goldrichtig und traf zum viel umjubelten 2:2. "Eigentlich hatten wir schon in der ersten Hälfte genug Torchancen", sagte Meier, dessen Team sich trotz spielerischer Unterlegenheit zahlreiche gute Chancen im Konterspiel erkämpfte. "Ich hatte gehofft, dass es funktioniert, die beiden Jungen zu bringen. Mit dieser Maßnahme hatte Walsum nicht gerechnet, plötzlich haben die Spieler ihre Zweikämpfe verloren." Und diese gewonnenen Duelle waren in der robust geführten Partie, die mit elf gelben und sechs blauen Karten endete, am Ende entscheidend. Auch Paczia bekam noch seinen Auftritt, als er drei Minuten vor Ende der folgenden Verlängerung im Stile eines Spitzenspielers auf Markus Frett zurücklegte, der gegen die konsternierte Walsumer Hintermannschaft keine Mühe mehr hatte.
Im Düsseldorfer Tor hingegen demonstrierte der Ex-Walsumer Mathis Dietrich all seine Klasse und verdiente sich vom Trainer ein Sonderlob: "Er hat einen sehr guten Tag erwischt und einige unglaubliche Bälle noch herausfischen können." Die 50Duisburger Fans, die ihr Team zuvor schon verfrüht lautstark zum Sieger erklärt hatten, trotteten enttäuscht aus der Halle. Am kommenden Samstag könnte der TuSNord mit einem zweiten Sieg bei der RESG den überraschenden Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Mit einer erneuten Energieleistung ist ein Weiterkommen des krassen Außenseiters durchaus realistisch.