Sportinformationsmesse "Kids in Action": Talentförderung zum Mitmachen
Nicht nur Handballer und Basketballer machen erfolgreich Werbung für ihre Sportart.
Düsseldorf. Die Handballer der HSG legten am Sonntag ein Sondertraining ein - und das in ihrer trainingsfreien Sommerpause! Max Ramota und Marcel Wernicke, die mit ihrer Mannschaft in dieser Saison den Aufstieg in die erste Bundesliga feiern durften, hatten jedoch diesmal außergewöhnlich junge Trainingspartner.
Denn die erfolgreichen Düsseldorfer griffen bei der Sportinformationsmesse "Kids in Action" im Arena-Sportpark zu ihrem Spielgerät, um den kleinen Fans ihre Sportart Handball näher zu bringen.
"Für uns steht hier heute der soziale Aspekt im Vordergrund. Wir wollen Kinder für den Sport begeistern und ihnen zeigen wie viel Spaß insbesondere Handball machen kann", so Wernicke. Damit steht sein Engagement ganz im Sinne des Organisationskomitees des Sportamts der Stadt Düsseldorf.
Diese lud über Sportlehrer sämtliche Zweit- und Fünftklässler zum Event im Rahmen des Modells zur Bewegungs- und Talentförderung ein. Diese insgesamt 16000 Kinder hatten zuvor am so genannten "Check! And Re-Check!" teilgenommen, bei dem die motorischen Fähigkeiten der Kinder getestet werden und für jeden eine individuelle Empfehlung zur Verbesserung beziehungsweise bei begabten Kindern zur Talentförderung erteilt werden soll. Mehrere hundert Kinder waren der Einladung gefolgt.
Björn, der die fünfte Klasse der Realschule Benrath besucht, erzählt wie die Prüfung ablief: "Wir mussten mehrere Parcours absolvieren, Medizinballwurf und Kniebeugen machen, an der Sprossenwand klettern und laufen." Er hat damals besonders gut abgeschnitten und besuchte danach mit der Mutter die Talentiade.
Doch seine Mutter steht dem Programm skeptisch gegenüber: "Mein Sohn machte schon vorher Leichtathletik und ist sehr talentiert. Bei der Talentiade waren insbesondere Vereine vertreten, die händeringend bei den Kindern nach potentiellen Mitgliedern suchen. Besser wäre vielleicht eine Beurteilung von unabhängigen Sportlehrern."
Dazu boten sich auf der weitläufigen Anlage an der LTU-Arena jede Menge Möglichkeiten, denn insbesondere Randsportarten wie Unterwasserrugby, Segeln, Rudern, Kanu, Inline-Skaterhockey, Sportschießen, Billard und American Football machten kräftig Werbung.
Doch auch Basketball und eben Handball als vermeintlich "gewöhnliche Ballspiele" zog die Aufmerksamkeit auf sich. "Es ist schön zu sehen, wie viele Kinder darauf abfahren einfach nur auf die Torwand zu werfen", sagte Max Ramota.
Auffällig war da auch, dass die Fortuna kurz vor Beginn der Veranstaltung noch trainierte, aber mit keinem Stand bei "Kids in Action" vertreten war. Beim Fußball läuft die Nachwuchsarbeit scheinbar immer noch von alleine, die Randsportarten werden neben zahlreichen Eltern gut ausgelasteter Kinder dem Sportamt dankbar sein für diesen "aktiven" Sonntagnachmittag.