Sportstadt: Der DFB steht auf Düsseldorf

Für den DFB ist Düsseldorf die erste Adresse. Dafür sorgt schon Wolfgang Niersbach, der seine Heimatstadt immer wieder gut platziert.

Düsseldorf. Für den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger als Mainzer war der Umgang mit dem Geschenk des Gastgebers kein Problem. Aber Hanseat Uwe Seeler, Ehrenspielführer der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, fiel es schwer, den Karnevalsorden des Oberbürgermeisters korrekt zu tragen.

Der baumelte eine Weile schief herum, als Dirk Elbers der Fußball-Legende das närrische Ehrenzeichen überreichte. Sei’s drum - die Spitze der Deutschen Fußball-Funktionäre gab sich am Mittwoch mal wieder die Ehre im Rathaus.

Das Goldene Buch konnte im Schrank bleiben, denn Theo Zwanziger, Uefa-Ehrenpräsident Gerhard Mayer-Vorfelder oder DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach sind regelmäßige Gäste am Rhein. Düsseldorf ist für den DFB so etwas wie das Hauptquartier geworden.

Das hat die Stadt vor allem Wolfgang Niersbach zu verdanken, der hier geboren und aufgewachsen ist. Theo Zwanziger: "Wenn bei uns in Frankfurt mal vier Wochen nicht das Wort Düsseldorf gefallen ist, sorgt er dafür, dass wir die Stadt nicht vergessen."

Dass Düsseldorf beim Rennen um die Spielstätten bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 leer ausgegangen war, machte der DFB mit einem Weltrekord wieder gut: Mehr als 42 000 Fans erlebten das öffentliche Training in der Arena. Dazu gab es viele Gelegenheiten, die Nationalspieler aus nächster Nähe zu erleben. Auch das Fan-Fest zur Fußball-EM fand in Düsseldorf statt.

Das hat allerdings nicht nur etwas mit Niersbachs Lokalpatriotismus zu tun: "Es gibt in kaum einer anderen Stadt so gute Bedingungen. In Hamburg, München oder Köln zum Beispiel sind die Distanzen von Flughafen, Hotel und Trainingsorten viel größer." Vom Hilton, dem Düsseldorfer Stammquartier der Kicker, ist die Arena und auch der Flughafen innerhalb von wenigen Minuten zu erreichen. Ein klarer Standortvorteil.

Auch Uwe Seeler fühlt sich am Rhein wie zu Hause. An einen großen fußballerischen Höhepunkt in seiner Karriere kann er sich allerdings nicht erinnern: "Das ist schon so lange her. Ich habe oft hier gespielt, das ging mal so und mal so aus. Aber ich beobachte sehr intensiv, was die Fortuna macht. In einem so schönen Stadion muss einfach Spitzenfußball gespielt werden. Da sind in der Vergangenheit viele Fehler gemacht worden. Aber man kann so etwas nicht mit Gewalt erzwingen." Er drückt der Fortuna jedenfalls für den Aufstieg kräftig die Daumen.

Perfekt bis ins Detail war der Rathausempfang organisiert. Die junge Dame mit dem Sekttablett hieß gar Podolski. Vorname Kim. Es handelte sich aber nicht etwa um die Schwester von Prinz Poldi: "Wir sind nicht verwandt."