Hinter dem Ziel schnappte sie nicht nur nach Luft, sondern ließ ihrer Freude über den ersten Deutschen Meistertitel freien Lauf. „Endlich habe ich es geschafft. Das hilft mir, den Frust über die ganz knapp verpasste Olympia-Teilnahme zu überwinden“. Moll hatte schon bei den getrennten Vorläufen ein Zeichen gesetzt. Dort war sie schon schneller (11,73 Sekunden) als die von ihr gefürchtete Ida Mayer (11,77). Auch beim Zwischenlauf übernahm sie die Spitzenposition (11,66) vor Mayer (11,69), die das andere Halbfinale gewann. Carolyn Moll war dann im Finale mental gerüstet, als es dann zum Showdown der beiden Top-Sprinterinen kam. Mit dem Startschuss lief sie ihrer Hauptkonkurrentin davon. Im Ziel hatte sie allen Grund zum Jubel. „Die Zeit war mir heute egal, der Titel allein zählt für mich“, sagte die überglückliche Carolyn Moll, die bei der Meisterfeier des ART in der Bar eines Karlsruher Hotels alkoholfrei nicht allzu lange dabei war. Denn „Caro“ soll nach den Olympischen Spielen in der Diamond-League beim Meeting in Lausanne an den Start gehen. Dort will sie ihre bisherige Bestzeit aus diesem Jahr (11,54 Sekunden/bei der DM in Wattenscheid im Juni) nochmals angreifen. B.F.