Tischtennis: Debakel für Borussia Düsseldorf

Walther, Boll und Baum verlieren beim 0:3 in Bremen ihre Einzel. Rückspiel am 5. Mai.

Düsseldorf. In der offiziellen Mitteilung der Borussia wurde es als „Dämpfer“ bezeichnet. Dabei hätte es „Desaster“ oder „Blamage“ besser beschrieben, was da in zwei Stunden und sechs Minuten im Halbfinalhinspiel um die Deutsche Meisterschaft passiert war: Der amtierende Champion und Meisterschaftsfavorit ging mit 0:3 an der Weser unter, hat bei einem Satzverhältnis von 4:9 nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen des Endspiels. „Den Finaltermin am 2. Juni können wir aus dem Terminplan streichen“, sagte Borussia-Manager Andreas Preuß und gratulierte den Bremern zum „verdienten Sieg“.

Das kam auch noch erschwerend hinzu: „Wir haben hier heute verdient gegen starke Bremer verloren, die gekämpft und gebissen haben“, sagte Preuß und bezifferte die Chance auf das Erreichen des Endspiels nunmehr auf „ein Prozent“. Mit dem wahrscheinlichen Halbfinal-Aus ist diese Saison endgültig zum Desaster geworden, mit dem Pokalsieg gelang dem Topklub nur ein einziger Titelgewinn.

Bei der Deutlichkeit des gestrigen Ergebnisses konnte auch das Fehlen von Christian Süß (Knie-OP) nicht wirklich als Erklärung dienen. Vor ausverkaufter Kulisse konnten weder Spitzenspieler Timo Boll, Patrick Baum noch Nachwuchstalent Ricardo Walther an der Weser wenigstens den Ehrenpunkt erzielen.

Im Auftaktspiel unterlag Walther erwartungsgemäß dem Weltranglisten-Sechsten Chung Chih-Yuan klar 0:3 und leitete damit das Debakel für den Rekordmeister ein. Danach verlor Timo Boll im Schlüsselspiel des Nachmittags auch noch gegen „Angstgegner“ Adrian Crisan. Zwar rettete sich der Europameister noch in den Entscheidungssatz und führte zum Seitenwechsel mit 5:3, aber zum Sieg reichte es dann doch nicht. Patrick Baums Niederlage gegen den Rumänen Constantin Cioti machte das Debakel perfekt.

„Timo hat das Schlüsselspiel knapp verloren. Uns war vorher bereits klar, dass an diesem Match viel hängt. Und Patti ist am Ende mit dem Druck nicht klargekommen. Er hat Cioti über weite Strecken dominiert“, sagte ein schwer enttäuschter Trainer Danny Heister. Was die Borussia nun im Rückspiel am 5. Mai braucht, ist klar zu bezeichnen: ein Tischtennis-Wunder. m.g.