Tischtennis: Missungene Generalprobe für Timo Boll in Singapur

Der Weltranglisten-Siebte unterliegt im Halbfinale dem Chinesen Ma Long. Aber er ist vor Olympia auf dem Weg zur Topform.

Düsseldorf. Die Generalprobe vor den Olympischen Spielen ist mehr oder weniger misslungen - da kann die Premiere für Timo Boll also nur prima klappen.

Doch was heißt misslungen: Der Tischtennis-Profi der Borussia präsentierte sich bei seiner knappen Niederlage im Halbfinale der Singapur Open gegen den Weltranglisten-Vierten Ma Long (2:4) auf dem Weg zurück zu seiner Topform, die er im Hinblick auf die Olympischen Spiele schon haben muss, um eine Medaille holen zu können.


Nach seiner Patellasehnenentzündung im Januar und Februar war es das erste Aufeinandertreffen mit einem der großen vier Chinesen seit sechs Monaten, und die Nummer sieben der Welt begegnete dem German- und Korea-Open-Gewinner zumindest vier Sätze lang bereits wieder auf Augenhöhe.

Bei 2:1-Satzführung stand Boll sogar dicht vor dem Gewinn des vierten Durchgangs. "Ich habe schon gegen den Taiwanesen Chuan ganz gut gespielt. Gegen Ma Long habe ich mich in den ersten vier Sätzen dann noch einmal steigern können. Schade, dass ich die Führung nicht zum 3:1 ausbauen konnte", sagte Boll nach der letzten Pro-Tour-Station vor Olympia in Peking im August.

Im Achtelfinale hatte der Chinese bereits den künftigen Ex-Borussen Jun Mizutani mit 4:3 ausgeschaltet. Mizutani konnte sich aber wie Boll mit einer Bronzemedaille trösten: Mit Seiya Kishikawa scheiterte er erst im Halbfinale des Doppel-Wettbewerbs an den starken Koreanern Han Ji Min/Lee Jung Woo (3:4).

Im Einzel-Finale traf Ma Long am Sonntag auf Vladimir Samsonov, der im Achtelfinale den Vormarsch des Düsseldorfers Dimitrij Ovtcharov mit 4:1 beendet hatte.

Beim mit 122 000 US-Dollar dotierten Turnier ereilte den deutschen Nationalspieler Christian Süß das Aus dagegen bereits in der ersten Runde.

Neu-Borusse Marcos Freitas schied ebenfalls in der ersten Runde aus: 0:4 gegen den Griechen Panagiotis Gionis. Petr Korbel hatte für Singapur nicht gemeldet.