Tischtennis: Ovtcharov hat sich noch nicht entschieden
Er hat wegen seines im Juni 2009 auslaufenden Zweijahresvertrages zahlreiche Angebote in den vergangenen Monaten bekommen, die er auf drei reduziert hat.
Düsseldorf. Dimitrij Ovtcharov wechselt zum RV Charleroi, soll dort einen Vertrag bis 2012 unterschrieben haben. Bricht "Borussia Deutschland" im kommenden Sommer auseinander? Das meldete zumindest die "Schwäbische Zeitung". Daraufhin hätte sich Borussia-Manager Andreas Preuß am liebsten auf einen Hexenbesen gesetzt und wäre in den Süden geflogen, um ordentlich Dampf abzulassen. "Da hat sich jemand was zusammengesponnen", schimpfte Preuß.
Und auf WZ-Nachfrage bestätigte Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov: "Das ist absolut falsch, die Entscheidung ist noch völlig offen." Er habe wegen seines im Juni 2009 auslaufenden Zweijahresvertrages zahlreiche Angebote in den vergangenen Monaten bekommen, die er auf drei reduziert habe.
Zu dem seines jetzigen Klubs und jenem aus Belgien, über das die WZ bereits in der Ausgabe vom 13. Februar dieses Jahres berichtet hatte, kam noch eines aus der russischen Liga, die mit mächtig Geld attraktiv aufgerüstet werden soll. "Das sind die heißesten Angebote, und zwischen denen werde ich mich spätestens Ende des Jahres entscheiden", sagt der 20-Jährige.
"Ende des Jahres" heißt dabei vor dem Pokal-Endturnier am 27. Dezember in Hannover. Dabei ist auch die Borussia noch nicht aus dem Rennen, versichert Ovtcharov. Manager Preuß hört das mit Freuden: "Wir wollen bis an die finanzielle Schmerzgrenze gehen, und wir müssen das wohl auch."
Schließlich kletterte die aktuelle Nummer zwei auf den 13. Platz in der Weltrangliste, gewann Olympia-Silber und verteidigte den Europameistertitel mit der Mannschaft in diesem Jahr. Allerdings ist die Belastung rund um die 36 Einsätze für die Borussia in Meisterschaft, Pokal und Champions League enorm gewachsen. Ovtcharov würde gerne weniger spielen, Russland und Charleroi wollen ihm den Wunsch erfüllen.
"Finanziell sind alle drei Angebote bis auf kleine Unterschiede top", sagt er und spielt damit den Ball zurück an den Staufenplatz. Dabei lässt er durchblicken, dass die Borussia sein Favorit ist: "Ich hoffe, dass wir uns über eine Reduzierung der Einsätze einig werden, dann bleibe ich." Preuß würde den Zweijahresvertrag gerne verlängern. Auch um jeden Preis?
Schließlich laufen auch die Vertragsverhandlungen mit Christian Süß. Preuß: "Wir wollen die ganze Mannschaft halten. Aber wir müssen uns die Frage stellen, wie viel ein Spieler kosten darf, der statt 36-mal nur 30-mal spielen will." Zumindest ist die Frage noch offen.