Verbale Geplänkel vor Bezirksligaspitzenspiel Warum die SG Benrath-Hassels Winterjacken braucht
Düsseldorf · Es herrschen Derby-Stimmung und verbales Geplänkel vor dem Bezirksliga-Duell von Sparta Bilk und SG Benrath-Hassels.
Nach zwei Siegen in Folge sollte eigentlich die Sonne über dem Fußballplatz der SG Benrath-Hassels scheinen. Aber denkste. Vor dem Bezirksliga-Duell gegen die DJK Sparta Bilk ruft Nermin Ramic die kalte Jahreszeit aus. „Wir haben die Winterjacken ausgepackt und bereitgelegt“, sagt der Trainer der SG Benrath-Hassels. Die nicht ganz ernst gemeinte Aussage ist eine Replik auf die Grüße aus Bilk, welche die SG am vergangenen Sonntag erhielt. Spartas Trainer Gabriel Bittencourt hatte unmittelbar nach der 2:4-Heimniederlage gegen den DSC 99 dem kommenden Gegner den Rat erteilt, sich warm anzuziehen, da sein Team die Fahrt in den Düsseldorfer Süden mit Wut im Bauch antreten würde.
Das verbale Geplänkel im Vorfeld ist auch ein Beleg dafür, dass es am Sonntag nicht alleine um drei Punkte geht. Sparta Bilk gegen Benrath-Hassels – das ist auch ein Kräftemessen zweier „Alphatiere“ in Gruppe 1. Und das Duell zweier Klubs, die sich nicht mögen? So war zu hören, dass sich am vergangenen Wochenende Personen aus dem engeren Benrather Vereinsumfeld ganz besonders über den Sieg des DSC gefreut hätten. Doch Nermin Ramic weist derlei Behauptungen von sich. „Das wird heißer gekocht, als es gegessen wird. Es herrscht eine gesunde sportliche Konkurrenz zwischen beiden Vereinen, nicht mehr und nicht weniger“, erklärt der 47-Jährige.
Rassig dürfte es am Sonntag auf dem Sportplatz Am Wald aber so oder so zugehen. Und am Ende entscheidet vielleicht auch über Sieg und Niederlage, wer seine Emotionen auf und neben dem Platz besser unter Kontrolle hat. Denn sportlich scheinen die Unterschiede nicht allzu groß. Beide Teams haben gleich mehrere Spieler in den Reihen, die eine Partie alleine entscheiden können.
„Allerdings hat das Spiel von Sparta gegen den DSC gezeigt, dass Namen alleine noch keinen Sieg garantieren“, führt Nermin Ramic an. In seinen Augen werden „Tagesform und Spielglück“ den Ausschlag geben. Dinge, die der SG im Rückspiel der vergangenen Saison in der Konstellation nicht zur Seite standen. Damals siegte Sparta Bilk mit 5:1. Für Nermin Ramic spielt das Ergebnis aus März am Sonntag aber keine Rolle mehr. Nach der Niederlage gegen den „Club“ sieht er vielmehr den Gegner unter Zugzwang. „Wenn sie auch gegen uns verlieren, hätten sie schon sechs Punkte Rückstand“, betont der Coach der SG Benrath-Hassels. Für ihn und sein Team stellt Sparta Bilk allerdings auch die erste hohe Hürde in der noch jungen Saison dar. „Dieses Spiel ist der erste wirkliche Gradmesser für uns“, weiß Ramic. Am Sonntag wird feststehen, wer die bereitgelegten Winterjacken eher gebrauchen kann.