Fußball-Oberliga West seit sieben Spielen sieglos

Für den SC kommen nun die Wochen der Wahrheit. Kalkum-Wittlaer fährt ohne Cheftrainer zum Wuppertaler SV, die TuRU spielt gegen Mönchengladbach.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Unter der Woche konnte Christoph Zilgens das Training beim SC West nur als Zuschauer verfolgen. Ein dicker Knöchel, den er sich im Derby gegen die TuRU vor wenigen Wochen zugezogen hatte, zwang den Mittelfeldspieler des Fußball-Oberligisten zur Zwangspause. Wer den Kapitän des SCW kennt, der weiß, wie sehr die Tatenlosigkeit an Zilgens nagt. Denn der 25-Jährige ist jemand der anpacken will, vor allem dann, wenn es bei seiner Mannschaft einmal nicht so gut läuft.

Das ist beim Aufsteiger gerade definitiv der Fall. Seit sieben Spielen warten die Oberkasseler in der Liga nun schon auf einen Sieg. Zudem schied die Elf von Marcus John im Niederrheinpokal gegen den Ligarivalen 1. FC Bocholt mit 0:5 aus. Alleine in den vergangenen beiden Pflichtspielen setzte es für West zehn Gegentore. „Das ist natürlich nicht unser Anspruch“, sagt Christoph Zilgens, der dennoch die Ruhe bewahrt: „Wir wussten alle, dass es nicht immer so gut laufen würde, wie zu Saisonbeginn. Auf Rang neun stehen wir nun dort, wo wir — denke ich — auch hingehören“, sagt der verlängerte Arm von Trainer Marcus John weiter.

Mit Blick auf die nun folgenden Heimspiele gegen den VfB Hilden, den TV Jahn Hiesfeld und den Mitaufsteiger 1. FC Mönchengladbach fordert Zilgens von sich und seinen Teamkollegen nun eine Leistungssteigerung. „Das sind alles Gegner unserer Kragenweite, in diesen Spielen sind wir gefordert“, sagt der Trainer.

Eine Herausforderung der besonderen Art wartet am Sonntag auch auf Bernd Westerhuis. Beim TV Kalkum-Wittlaer steht der Assistent von Giuseppe Montalto gewöhnlich im zweiten Glied. Doch ausgerechnet im „Highlight-Spiel“ beim Wuppertaler SV schlüpft Westerhuis für den im Urlaub weilenden Montalto in die Chefrolle. Montalto traut seinem Spannmann diese Aufgabe voll und ganz zu. Und vielleicht ist es genau dieser ungewohnte Reiz, der dem zuletzt formschwachen Aufsteiger beim Meisterschaftsanwärter zu einer Überraschung verhilft.

Eine Überraschung verhindern möchte hingegen die TuRU im Auswärtsspiel beim dritten Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach. Nach dem 2:0-Sieg über den KFC Uerdingen treten die Oberkasseler favorisiert beim Tabellenzwölften an. Der kam nach Anlaufschwierigkeiten zu Saisonbeginn zuletzt aber immer besser in Schwung und hat mit seinem kleinen Kunstrasenplatz auch einen echten Heimvorteil.