TuRu Zwei Aufreger, vier Geschenke, sieben Tore
Der erste Spieltag der Saison bot gleich ein Spektakel: Die TuRU führte 4:0, ehe der DSC auf 3:4 herankam. Dabei blieb es dann.
Düsseldorf. Dieser Auftakt machte Appetit auf mehr. Die rund 250 Zuschauer, die am späten Samstagnachmittag das Derby in der Fußball-Oberliga zwischen der TuRU und dem DSC 99 besuchten, kamen voll auf ihre Kosten. Beim am Ende nicht unverdienten 4:3 (3:0)-Heimsieg war die TuRU im ersten Abschnitt im Vergleich zu den dürftigen Darbietungen in der Vorbereitung nicht wiederzuerkennen, während der DSC am ersten Spieltag in der höheren Spielklasse noch Lehrgeld zahlen musste.
„Wir waren heute zu Beginn sehr nervös und fehlerhaft. Im Prinzip haben wir uns ja drei der vier Gegentreffer selbst ins Netz gelegt“, klagte DSC-Coach Sebastian Saufhaus nach Spielschluss. Einzig beim Führungstreffer der Gastgeber sprach Saufhaus seine Spieler weitestgehend von Schuld frei. Zwar attackierte Özgür Üncü TuRUs neuen Wirbelwind Jacob Ballah, dies geschah nach Meinung der Gäste aber außerhalb des Strafraums. Schiedsrichter Jonathan Becker sah das anders und zeigte auf den Elfmeterpunkt, von wo aus Vensan Klicic sicher traf (15.).
Die Führung der TuRU war verdient. Die Elf von Neu-Trainer Dennis Brinkmann hatte mehr Ballbesitz und agierte technisch sauberer, während beim Liganeuling viel zu viel schief ging. Beim 0:2 lenkte Neuzugang Markus Zimmermann eine Hereingabe von Sahin Ayas ins eigene Netz (35.). Vor dem 0:3 ließ sich die Abwehrkette vom ganz starken Ballah düpieren, der den Ball im Anschluss dann auch noch Almtantas Savonis „durch die Hosenträger“ schoss (42.).
DSC-Trainer Sebastian Saufhaus reagierte zur Pause, stellte taktisch auf eine Dreier-Abwehrkette um und brachte mit Fabian Gombarek für Bruno Oliveira frischen Wind für den Griff. Die Maßnahmen verpufften jedoch zunächst, weil Almantas Savonis den Ball gegen Sahin Ayas vertändelte, der locker zum mindestens vorentscheidenden 4:0 einschob (48.). Nun deutete Vieles gar auf ein Debakel aus Sicht der Gäste hin.
Doch TuRUs Keeper Björn Nowicki schien etwas Mitleid mit dem Kontrahenten zu haben. Einen Rückpass von Lukas Reitz bekam der Torhüter auf dem nassen Untergrund an der Feuerbachstraße nicht richtig unter Kontrolle. Auch wenn Nowicki den Ball nach Ansicht der Platzherren letztlich noch vor der Torlinie klärte, entschied der Unparteiische auch in dieser kniffligen Situation auf Tor (52.).
Mit dem 1:4 kehrte auch der Mut zurück ins Spiel des DSC, der die Partie dank Fabian Gombarek noch einmal spannend machte. Der aus Büderich gekommene Torjäger versenkte zunächst einen Freistoß traumhaft im Torwinkel (75.) und blieb kurz darauf auch vom Elfmeterpunkt aus nervenstark, nachdem Björn Nowicki Pascal Tonou von den Beinen geholt hatte (79.).
Plötzlich stand das scheinbar frühzeitig torentschiedene Lokalderby wieder auf des Messers Schneide. Doch die TuRU brachte den knappen Vorsprung dann doch noch über die Zeit und freute sich über den ersten Saisonsieg.