Düsseldorf Mann erscheint betrunken vor Gericht
43-Jähriger hatte morgens bereits fünf Liter Bier getrunken.
Düsseldorf. Schon am Eingang zum Gericht machte der 43-Jährige lautstark auf sich aufmerksam: Er habe einen Termin, müsse sich beeilen, da sei es eine „Frechheit“, in der Schleuse noch kontrolliert zu werden. Sichtlich betrunken stapfte er die Treppen zum Gerichtssaal nach oben, in dem seine Anwältin schon auf ihn wartete. 23 Vorstrafen hat er bereits, nun nahm er wegen Schwarzfahrens Platz auf der Anklagebank.
Im Januar vergangenen Jahres war er gleich zweimal an einem Tag von den Kontrolleuren der Rheinbahn erwischt worden. „Ich habe keinen Plan, ob das so war“, lallte er. Er habe seit 30 Jahren ein starkes Alkoholproblem. Auf die Frage der Richterin, was er denn vor der Verhandlung um 9.20 Uhr bereits getrunken habe, antwortete er: „Ich brauchte zehn Flaschen Bier, um klarzukommen. Die brauche ich, damit ich überhaupt geradeaus gehen kann.“ Üblicherweise bestehe seine Tagesration aus drei bis vier Flaschen Wodka und zwei Kästen Bier. Einen Entzug habe er noch nie gemacht. „Und das werde ich auch nicht machen. Ich therapiere mich selbst“, sagte er laut.
Die Richterin entschied, an einem anderen Tag weiterzuverhandeln. „Wir haben starke Zweifel an Ihrer Verhandlungsfähigkeit“, sagte sie. Der 43-Jährige geriet in Rage: „Das war das letzte Mal, dass ich hier war. Ende im Gelände. Ich komme nicht wieder.“ Seine Anwältin redete auf ihn ein. Es bringe nichts, sich zu weigern — dann werde er polizeilich vorgeführt.