Düsseldorf Mann sticht Ex nieder — und ist wieder frei

30-Jährige ist schwer verletzt. Doch die Staatsanwaltschaft sieht keine Haftgründe.

Foto: Andreas Bischof

Düsseldorf. Aus dem Streit eines getrennten Paares ist am Dienstag eine brutale Gewalttat geworden: In Heerdt verletzte ein 44-Jähriger seine 14 Jahre jüngere Ex-Freundin mit einem Messer schwer. Doch schon am Mittwoch war der Mann wieder auf freiem Fuß — weil die Staatsanwaltschaft keine Gründe für eine Untersuchungshaft sah.

Gegen 20.30 Uhr war es in der Wohnung der 30 Jahre alten Frau an der Burgunderstraße zu einem Streit gekommen. Dabei griff der Mann zu einem Messer und stach auf seine ehemalige Lebensgefährtin ein. Sie konnte auf die Straße fliehen, brach dort zusammen. Zeugen kümmerten sich um sie, die Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand laut den Ärzten aber zu keinem Zeitpunkt.

Der 44-Jährige stellte sich vor Ort der Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Seither allerdings schweigt er zur Tat. Am Mittwoch war er dann bereits wieder auf freiem Fuß. Wie Uwe Kessel von der Staatsanwaltschaft erklärt, könne man nicht davon ausgehen, dass er sein Opfer habe töten wollen: „Es gab nur einen Stich in den Bauch.“ Dann ließ der Mann ab. Versuchter Totschlag, für den es sofort in U-Haft geht, scheide als Vorwurf daher aus. Und bei dem Verdacht auf gefährliche Körperverletzung müssten die Ermittler für einen Haftbefehl Gründe wie Flucht- oder Wiederholungsgefahr nachweisen. Der Mann habe aber einen festen Wohnsitz und Arbeit, er sei bis dato nicht wegen Gewalttaten aufgefallen.