Düsseldorf Entscheidet der Heimvorteil den Titelkampf?

Die Teilnehmer vom Golfclub Hubbelrath zählen in Düsseldorf bei den Internationalen Amateur-Meisterschaften zu den Favoriten.

Düsseldorf: Entscheidet der Heimvorteil den Titelkampf?
Foto: Horstmüller

Düsseldorf-Hubbelrath. Vor gar nicht all zu langer Zeit standen Geoff Ogilvy (Australien), Markus Brier (Österreich), Joost Luiten (Niederlande), Max Kieffer und Max Rottluff (beide GC Hubbelrath) auf dem obersten Siegertreppchen der Internationalen Golf-Amateurmeisterschaften von Deutschland (IAM). Keiner von ihnen wird am Sonntag im Golfclub Hubbelrath (GCH), dort wird die IAM 2016 ausgespielt, diesen Erfolg wiederholen können, denn die ehemaligen Sieger sind inzwischen alle Profis. Alle haben als Berufssportler große Turniere gewonnen — Ogilvy bereits die US Open, eines der vier Major-Turniere. Rottluff zuletzt die Dakota Dunes Open in Kanada.

Damit ist klar, IAM-Sieger wird nur der, der es versteht, verdammt gut mit den 14 Schlägern und dem maximal 45,93 Gramm schweren und 42,67 Millimeter (Durchmesser) großen Ball umzugehen. So wie auch die zehn deutschen Nationalspieler, darunter der Hubbelrather Max Mehles, oder die drei deutschen Jugend-Vize-Europameister, oder der Jugend-Europameister Jeong Weon Ko (Frankreich), oder der Vize-Europameister der Mid-Amateure (Ak 30) Claudio Consul (Düsseldorfer GC) oder der zweimalige Deutsche Lochspielmeister Nicolai von Dellingshausen aus Hubbelrath.

„Das Teilnehmerfeld ist sehr stark. Die Handicaps sind beeindruckend“, meint GCH-Golflehrer Roland Becker. Er machte Kieffer und Rottluff so spielstark, dass sie Profis wurden. Die beste Spielvorgabe der Teilnehmer besitzt Maximilian Bögel (GC St. Leon-Rot). Er verfügt über das nicht gerade unterentwickelte Handicap von plus 5,2. Theoretisch müsste er jede Golfrunde mit fünf Schlägen weniger als der Platzstandard beenden. Von Beckers Jungs treten die amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister Mehles, von Dellinghausen, Max Herter, Luis Obiols, Julian Baumeister, Ferdinand Weber, Niklas Jakobi und Tim Bombosch sowie Florian Schmiedel und Constantin Eller an. Aufgrund seiner Spielstärke, er hat ein Handicap von plus 4,6, gehört von Dellingshausen zum IAM-Favoritenkreis.

Auch der Geheimfavorit trägt das GCH-Logo auf der Brust. Ferdinand Weber bezwang von Dellingshausen bei der letzten Clubmeisterschaft und hat damit nachgewiesen, dass er weiß, wie man den hügeligen, manchmal verwinkelten und engen Kurs an der Bergischen Landstraße spielen muss. Gute Platzkenntnisse sind nach Beckers Ansicht ein Schlüssel zum Erfolg. „Der Ostplatz flößt Respekt ein. Wenn man ihn mehrere hundertmal gespielt hat, spielt er sich nicht mehr so schwer“, meint der Golflehrer. „Ich würde mich nicht wundern, wenn einer meiner Jungs ganz weit vorne landet.“

Den Heimvorteil scheinen die Hubbelrather sicher zu haben, denn die IAM wird zum ersten Mal im Düsseldorfer Stadtbezirk 7 ausgespielt. Von den 123 Teilnehmern aus 15 Nationen sollten allerdings auch die acht Golfer vom Hamburger, Marienburger und Frankfurter GC, die erst Mitte Juni ihren Spieltag der Deutschen Golf Liga in Hubbelrath absolviert haben, über gute Platzkenntnisse verfügen. Und auch Consul, sein Clubkamerad und frisch gebackener AK 18 Landesmeister Cedrick Otten, die Jungs aus Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Hösel dürften zuletzt die ein oder andere Privatrunde in Hubbelrath gespielt haben. Da ist es mit dem Heimvorteil vielleicht nicht so weit her. Wie so oft im Sport wird die Tagesform oder besser die Tagesformen den Ausschlag geben. Zuschauer sind an allen Wettkampftagen im GC Hubbelrath herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.