Düsseldorf Neue Schäden am Altstadtpflaster
Bei Schützenumzug platzten Kanten ab, Stadt will andere Sorte testen.
Düsseldorf. Seit vor fünf Jahren der erste Stein des neuen Altstadtpflasters verlegt wurde, hat die Stadt nichts als Ärger damit. Der so genannte „Graue Umbriano“ ist wegen seiner Helligkeit nicht nur fleckenanfällig, von Anfang an platzten auch immer wieder Kanten ab. Zuletzt beim Schützenumzug durch die Altstadt. An verschiedenen Stellen sind frische Schleifspuren zu sehen, die vermutlich von den Hufen der Pferde verursacht wurden — auch sind an verschiedenen Stellen die Kanten abgeplatzt.
Ein Grund sind Probleme mit dem Fugenmörtel. Zuletzt setzte die Stadt auf eine „ungebundene Fugenfüllung“ — also ein Sand-Splitt-Gemisch. Es hat den Vorteil, dass Temperaturdehnungen der Steine aufgefangen werden können. Die Steine stehen dadurch weniger stark unter Spannung — und die Gefahr von Abplatzungen wäre eigentlich geringer.
Wäre. Weil das Altstadtpflaster aber sehr stark verschmutzt wird, rückt die Awista den Steinen bei der Reinigung mit einem sehr hohen Wasserdruck zu leibe. Das wiederum führt dazu, dass die Fugenmasse quasi ausgewaschen wird. Dieses Phänomen ist derzeit vor allem auf der Bolkerstraße zu beobachten. Dort gibt es zwischen den Pflastersteinen kaum noch Fugenmasse. In der Folge lockern sich auch einzelne Steine. Wie die WZ erst vor kurzem berichtete, stand ein Stein so hoch hervor, dass er neu eingesetzt werden musste — dort gibt auch neue Fugenmasse dem Stein wieder Halt.
Auf den Flächen, wo das Pflaster noch verlegt werden muss (z.B. Hunsrückenstraße), will die Stadt deshalb womöglich eine andere Sorte des Umbriano-Steins verwenden. Und zwar eine mit abgeschrägten Kanten. Dort könnte es wegen der anderen Konstruktion entsprechend weniger Abplatzungen geben. „Wir wollen das auf einer Musterfläche testen“, sagte Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, am Mittwoch auf Anfrage. Mit den vorhandenen Schäden freilich werde man leben müssen. Und die Kerben vom Schützenumzug werde man „in ein paar Tage auch nicht mehr sehen“.