Prozess Mann wegen versuchten Totschlags in Düsseldorfer Armenküche angeklagt
Düsseldorf · Der Angeklagte hatte bei der Essensausgabe seinen Hintermann gewürgt. Sein Opfer hatte ihm zu viel über Trump und Putin gelästert.
Die Essensausgabe der Armenküche am Burgplatz: Hier stehen die Bedürftigen manchmal Schlange. Einer von Ihnen, Lothar P. (49, Name geändert), fühlte sich vom Hintermann bedrängt und drehte dann durch. Er würgte sein Opfer, das blau anlief. Drei Ehrenamtler gingen dazwischen und konnten die beiden trennen. Demnächst beginnt der Prozess gegen Lothar P. wegen versuchten Totschlags.
Wegen etlicher Bagatellen war Lothar P. schon häufig mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Er leidet unter eine psychotischen Schizophrenie. In seiner Phantasie fühlt er sich überall angegriffen – so auch von seinem späteren Opfer in der Armenküche.
In den Vernehmungen bei der Polizei erzählte Lothar P. immer unterschiedliche Versionen. Er sei wütend gewesen, weil sein Hintermann über Putin und Trump gelästert hätte. Dann fühlte er sich von der Mafia bedroht, faselte etwas von UN-Gerichtshof. Deshalb ging er dem Mann, der hinter ihm stand, an die Kehle und drückte zu. „Töten wollte ich ihn nicht“, beteuerte Lothar P.
Das Opfer selbst meint, sich daran zu erinnern, dass ihn der Vordermann angesprochen hätte. Und da er ihn nicht verstanden hat, fragte er nach. Da würgte ihn Lothar P. schon am Hals.
Die ehrenamtlichen Helfer in der Essensausgabe bezeugen, was wirklich passiert ist. Die Warteschlange war damals sehr lang. Lothar P. wirkte unruhig, offenbar war ihm sein Hintermann zu nah auf die Pelle gerückt. Er herrschte ihn an: „Halt Abstand!“
Und dann ging er seinem Opfer an den Hals, würgte ihn. Zwei Helfer versuchten, die Beiden zu trennen. Doch Lothar P. war wie von Sinnen. Erst durch einen dritten Helfer gelang es, den wütenden Mann unter Kontrolle zu bringen.
Lothar P. kam in die Psychiatrie, und jetzt soll ein Richter entscheiden, ob er dort für immer eingewiesen wird. BK