Mehr Diebstähle in der Altstadt
Auch Raub und Körperverletzung haben im Vorjahr zugenommen. Die Polizei weist Kritik an ihrer Arbeit aber als unsachlich zurück.
Düsseldorf. Eine Zunahme der Kriminalität in der Innenstadt und vor allem mehr Diebstähle und Raubdelikte in der Altstadt — zwar hatte die Polizei am Freitag auch positive Zahlen zu berichten, doch die genannten Ausreißer sorgten in der Bezirksvertretung 1 für Diskussionen. Jürgen Bielor, Chef der Polizeiwache Mitte, warf den Medien Unsachlichkeit vor.
Er bezog sich etwa auf jüngste Klagen von Anwohnern der Neubrückstraße und am alten Hafenbecken: „Wir haben an diesen Orten keine Zunahme der Kriminalität verzeichnet“, sagte Bielor — aber ohne Zahlen zu nennen.
Dass die Altstadt ein Kriminalitätsschwerpunkt ist, sei selbstverständlich: „Dort kommen am Wochenende an die 100 000 Menschen auf engem Raum zusammen, ab halb drei kippt durch Alkohol regelmäßig die Stimmung.“ Bezirksvorsteherin Sabine Schmidt (CDU) schloss sich der Meinung an: „Für normale Besucher bis 1 Uhr bleibt die Altstadt sicher.“
Der Zahlenvergleich 2013 zum Jahr davor: Insgesamt hat die Polizei 26 788 Straftaten registriert, 2012 waren es 23 672. Die Straßenkriminalität ist von 6 831 Fällen auf 9 787 gestiegen, allein in der Altstadt von 2 198 auf 3 908. Beim Taschendiebstahl ging es von 2923 auf 5721 Fälle herauf, davon wieder allein 3 067 in der Altstadt. Straßenraub: von 257 auf 355 (Altstadt 93 auf 174).
In anderen Bereichen sieht die Statistik besser aus: Die Zahl der Einbrüche (397) ist zwar leicht höher (2012: 379), lag aber 2011 bei sogar 413. Gegen den NRW-Trend ist der Anstieg in Düsseldorf erstmal gestoppt. Bei den gefährlichen Körperverletzungen im öffentlichen Raum gab es auch einen leichten Anstieg, von 380 auf 396 Fälle, die aber gegenüber 2011 (477) eine deutliche Entspannung darstellen. Schwerpunkt ist wieder klar die Altstadt (2013: 243).
Bielor stellte für die Altstadt die „proaktive“ Strategie der Polizei vor: deutlich mehr Platzverweise (3283 zu 2607) oder Festnahmen (243 zu 96). Die Zahl der Personenüberprüfungen ist dagegen von 7660 auf 6203 zurückgegangen.